<edition>Bearbeitung von Nr. 1, 2 und 4 für zwei Klaviere achthändig</edition>
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</imprint>
</monogr>
<note>
Die Urheberschaft der Bearbeitung für zwei Klaviere zu 8 Händen von <persNamekey="E0300023">Schönbergs</persName> op. 16 ist nicht zweifelsfrei geklärt.
Während Stuckenschmidt (vgl. <bibl><reftarget="#E0800001">ebd.</ref>, S. 144</bibl>) <persNamekey="E0300033">Anton Webern</persName> als Bearbeiter benennt,
verweisen andere Quellen (vgl. u. a. <bibl><reftarget="#E0800278"/>, S. 36, Anm. 11</bibl>) auf <persNamekey="E0300057">Erwin Stein</persName>
als Verfasser. Eine Bearbeitung für zwei Klaviere zu 4 Händen von <persNamekey="E0300033">Anton Webern</persName> wurde <datewhen-iso="1913">1913</date>
vom <placeNamekey="E0500007">Leipziger</placeName><orgNamekey="E0600023">Peters</orgName>-Verlag veröffentlicht.
(<bibl><reftarget="#E0800282"/>, S. 44, Anm. 6 und S. 45</bibl>)
Die Urheberschaft der Bearbeitung für zwei Klaviere zu 8 Händen von <persNamekey="E0300023">Schönbergs</persName> op. 16 schien lange Zeit nicht zweifelsfrei
geklärt. Während Stuckenschmidt (vgl. <bibl><reftarget="#E0800001">ebd.</ref>, S. 144</bibl>) <persNamekey="E0300033">Anton Webern</persName> als Bearbeiter
benennt, verweisen andere Quellen (vgl. u. a. <bibl><reftarget="#E0800278"/>, S. 36, Anm. 11</bibl>) auf <persNamekey="E0300057">Erwin Stein</persName>
als Verfasser. (vgl. <bibl><reftarget="#E0800282"/>, S. 44, Anm. 6</bibl>) Es ist davon auszugehen, dass Stuckenschmidt ein Irrtum unterlaufen ist.
<persNamekey="E0300023">Schönberg</persName> selbst verweist in seinem Tagebuch auf <persNamekey="E0300057">Stein</persName>.
(vgl. <bibl><reftarget="#E0800278"/>, S. 16, Nachtrag zum <datewhen-iso="1912-01-30">30.01.1912</date></bibl>) Eine Bearbeitung für zwei Klaviere zu
4 Händen von <persNamekey="E0300033">Anton Webern</persName> wurde <datewhen-iso="1913">1913</date> vom <placeNamekey="E0500007">Leipziger</placeName>
<summary>Schönberg berichtet, dass er die Besetzung für die Uraufführung einzelner Nummern seines op. 16 zusammengestellt hat. Weiterhin rezensiert Schönberg Busonis op. 42, 39 sowie die Fantasia contrappuntistica</summary>
<summary>Schönberg berichtet, dass er die Besetzung für die Uraufführung einzelner Nummern seines op.16 zusammengestellt hat. Weiterhin rezensiert Schönberg Busonis op.42, 39 sowie die Fantasia contrappuntistica</summary>
<msItem>
<docDate><datewhen-iso="1912-01-22"/></docDate>
<incipit>nun habe ich die Besetzung für meine</incipit>
<addrLine>Machnower Chaussee, Villa Lepcke.</addrLine>
</address>
</stamp>
</byline>
<datelinerend="align(center)">
<datewhen-iso="1912-01-22">22/1. 1912</date>
</dateline>
</opener>
<p><segtype="opener"subtype="salute">Lieber verehrter <persNamekey="E0300017">Herr Busoni</persName>,</seg> nun habe ich
<lb/>die Besetzung für meine <rskey="E0400013">8händige Orchesterstück</rs>-
<lbbreak="no"/>Aufführung beisammen. Und jetzt, wo ich nicht
<p><segtype="opener"subtype="salute">
Lieber verehrter <persNamekey="E0300017">Herr Busoni</persName>,</seg> nun habe ich
<lb/>die Besetzung für meine <rskey="E0400013">8<reg>-</reg>händige Orchesterstück</rs>-
<lbbreak="no"/>Aufführung beisammen.
<notetype="commentary"resp="#E0300361">
Die Neuartigkeit von <persNamekey="E0300023">Schönbergs</persName><titlekey="E0400020">Orchesterstücken</title>, vor allem aber ihre enorm große
Orchester-Besetzung, verhinderte lange Zeit die Uraufführung der Stücke. Daher veranlasste <persNamekey="E0300023">Schönberg</persName> eine
<rskey="E0400013">Bearbeitung</rs> für Klavier, wovon die Nummern 1, 2 und 4 im Rahmen einer Matinée am <datewhen-iso="1912-02-04">04.02.1912</date> im
<placeNamekey="E0500029">Berliner</placeName> Harmoniumsaal erstmals aufgeführt wurden. (<bibl><reftarget="#E0800282"/>, S. 44</bibl>)
<persNamekey="E0300023">Schönberg</persName> hatte zunächst <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> und dessen Schüler <persNamekey="E0300031">Egon Petri</persName>
gefragt, ob sie bei der Aufführung mitwirken wollen. (<bibl><reftarget="#E0800278"/>, S. 9</bibl>) Offenbar aufgrund von Zeitmangel lehnten beide ab.
Es ist zu vermuten, dass <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> quasi als Ausgleich Schüler von sich vermittelte und <persNamekey="E0300023">Schönberg</persName>
hier darauf Bezug nimmt. Beim Konzert traten letztlich die <persNamekey="E0300017">Busoni</persName>-Schüler <persNamekey="E0300521">Louis Closson</persName>,
<persNamekey="E0300520">Louis Gruenberg</persName> und <persNamekey="E0300071">Eduard Steuermann</persName> sowie <persNamekey="E0300023">Schönbergs</persName>
Schüler <persNamekey="E0300033">Anton Webern</persName> als Pianisten in Erscheinung. (<bibl><reftarget="#E0800001"/>, S. 145</bibl>)
</note>
<!-- E Harmoniumsaal neu anlegen -->
<!-- Die Vorführung war ursprünglich im Rahmen einer Matinee für den 28.01.1912 geplant gewesen, bei der vor allem Lieder Schönbergs vorgetragen werden sollten.
Aufgrund von Termin-Schwierigkeiten seitens der Sopranistin Martha Winternitz-Dorda fand das Konzert dann erst am 04.02.1912 statt.
(Br. Schönberg an Alban Berg, 20.01.1912, in: Brand/Hailey/Meyer 2007, Bd. 3, Teilbd. 1, Br. 140 und Anm. 277, S. 174) -->
<!-- Mit dem Gesamteindruck des Konzerts zeigte sich Schönberg "sehr zufrieden", vor allem da "viel darüber geschrieben und auch
manches Günstige". (Br. Schönberg an Alban Berg, 14.02.1912, in: Brand/Hailey/Meyer 2007, Bd. 3, Teilbd. 1, Br. 145, S. 187) -->
<!-- zum Konzert mit der 8-händigen Bearb. gab's auch miese Kritik von Leopold Schmidt im Berliner Tageblatt ("Der Wert des Unmodernen", 06.02.1912);
darauf reagierte Schönberg mti dem Artikel "Schlafwandler" in Pan 2 (1911/12), Nr. 14 (22.02.1912), S. 432 f.; die Kontroverse zw. beiden wurde mit
zwei weiteren Beiträgen von beiden Seiten fortgesetzt (vgl. Nuria Nono, dicker Bd. mit Selbstzeugnissen) -->
<!-- Busoni wohnte dem Konzert bei. -->
<!-- Busonis Artikel "Schönberg-Matinée" stammt lt. Busoni/Weindel 2006 von 1911 (vgl. S. 62) und wurde erstmals im Pan, Heft 11 vom 01.02.1912
veröffentlicht => beides kann nicht stimmen, da Matinée erst am 04.02.1912 stattfand ?!
* Quellenangabe zu Pan nicht korrekt, bezieht sich auf Busonis Aufsatz "Selbst-Rezension" (vgl. Busoni/Weindel 2006, S. 64 f. und 184);
zum Nachlesen: https://archive.org/details/Pan1911-122.jgnr.1-45/page/n335 -->
Und jetzt, wo ich nicht
<lb/>mehr in den Verdacht kommen kann – denn
<lb/>diese Möglichkeit hielt mich tatsächlich ab – da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice>
<lb/>ich mir durch Schmeichelei Ihre Mitwirkung
<lb/>er<delrend="strikethrough">r</del>obern will, kann ich Ihnen über Ihre
<lb/>Kompositionen mit aller Wärme das sagen,
<lb/>wozu es mich drängt.<notetype="commentary"resp="#E0300313"><persNamekey="E0300023">Schönberg</persName> hatte am 19. Januar 1912 ein Konzert in <placeNamekey="E0500029">Berlin</placeName> unter der Leitung Oskar Frieds besucht, in dem drei Werke <persNamekey="E0300017">Busonis</persName> zur Aufführung gelangt waren: die "Fantasia Contrappuntistica", die <rskey="E0400015">"Berceuse Elégiaque"</rs> sowie das <rskey="E0400014">Klavierkonzert</rs>.</note>
<lb/>wozu es mich drängt.
<notetype="commentary"resp="#E0300313">
<persNamekey="E0300023">Schönberg</persName> hatte am <datewhen-iso="1912-01-19">19. Januar 1912</date> gemeinsam mit seinem Schüler
<persNamekey="E0300033">Anton Webern</persName> ein Konzert in <placeNamekey="E0500029">Berlin</placeName> unter der Leitung
<persNamekey="E0300041">Oskar Frieds</persName> besucht, in dem drei Werke <persNamekey="E0300017">Busonis</persName> zur Aufführung gelangt
waren: die <titlekey="E0400018">Fantasia contrappuntistica</title>, allerdings in einer Bearbeitung für Orgel und Orchester, die
<titlekey="E0400015">Berceuse élégiaque</title> sowie das <titlekey="E0400014">Klavierkonzert</title>. (<bibl><reftarget="#E0800005"/>, S. 113</bibl>)
</note>
<!-- E für Bearb. Fantasia neu anlegen -->
</p>
<prend="indent-first">Am nächsten <choice><orig>gieng</orig><corr>ging</corr></choice> mir die <rskey="E0400015">Berceuse</rs>,
<lb/>die ein sehr schönes, tief ergreifendes Stück
<lb/>ist. Die hat durchaus, vom Anfang bis zum
<lb/><choice><orig>Schluß</orig><corr>Schluss</corr></choice> stark auf mich gewirkt und mich, wie
<lb/>gesagt, wirklich bewegt. Dann aber hat mir
<lb/>gesagt, wirklich bewegt.
<!-- <persName key="E0300023">Schönberg</persName> verfasste später eine eigene Bearbeitung der <title key="E0400015">Berceuse</title> für 9 Instrumente,
die <date when-iso="1965">1965</date> von <orgName key="E0600002">Breitkopf & Härtel</orgName> veröffentlicht wurde.
Erwin Stein, ein Schüler Schönbergs, verfasste auf dessen Anregung später eine Bearbeitung der Beceuse für 9 Instrumente, die 1965 von Breitkopf &
Härtel veröffentlicht wurde.
</note> -->
<!-- neue Entitäten: Schönbergs Bearbeitung Berceuse -->
Dann aber hat mir
<lb/>auch das <rskey="E0400014">Klavier-Konzert</rs>, das mir seiner<lbbreak="no"/>zeit
in <placeNamekey="E0500002">Wien</placeName> (ich sage es ehrlich) gänzlich
<lb/><choice><orig>mißfallen</orig><corr>missfallen</corr></choice> hat <!-- lässt sich herausbekommen, wann Schönberg das Konzert schon einmal gehört hat? -->, diesmal auch ausgezeichnet
in <placeNamekey="E0500002">Wien</placeName>
<notetype="commentary"resp="#E0300361">
Gemeint ist evtl. die Aufführung von Busonis Klavierkonzert am 13.12.1910 im Wiener Musikverein. (vgl. Anmerkung im vorherigen Brief)
</note>
(ich sage es ehrlich) gänzlich
<lb/><choice><orig>mißfallen</orig><corr>missfallen</corr></choice> hat, diesmal auch ausgezeichnet
<lb/>gefallen. Ich verstehe das nicht, und es scheint,
<lb/>da<choice><orig>ß</orig><reg>ss</reg></choice> wir, die wir zu den Besten zu gehören
<lb/>glauben, doch oft genug versagen. Ich hatte
...
...
@@ -258,12 +320,13 @@
<lb/>den Nebenstimmen <delrend="strikethrough"><gapreason="strikethrough"atMost="2"unit="char"/></del> erscheinen. Das Thema
<lb/>ist
<notetype="commentary"subtype="ed_diff_major"resp="#E0300313">Bei <bibl><reftarget="#E0800004"/> (190)</bibl> und <bibl><reftarget="#E0800005"/> (193)</bibl> fehlt <q>ist</q>.</note>
<prend="indent-first small"><hirend="underline"n="2">NB</hi> Möchten Sie nicht eine Probe meiner <rskey="E0400013">Orchesterstücke</rs> an
<prend="indent-first small">
<hirend="underline"n="2">NB</hi> Möchten Sie nicht eine Probe meiner <rskey="E0400013">Orchesterstücke</rs> an
<lbbreak="no"/>hören? Die erste ist bei <persNamekey="E0300034">Ibach</persName><placeNamekey="E0500060">(Steglitzer Straße
<subst><delrend="overwritten">3</del><addplace="across">)</add></subst></placeName><subst><delrend="overwritten"><gapreason="overwritten"atMost="1"unit="char"/></del><addplace="across">a</add></subst>m Dienstag um 3 Uhr!</p>
<subst><delrend="overwritten">3</del><addplace="across">)</add></subst></placeName><subst><delrend="overwritten"><gapreason="overwritten"atMost="1"unit="char"/></del><addplace="across">a</add></subst>m Dienstag um 3 Uhr!