<lbrend="after:„"/>auf jeden Fall recht sein würde.
<notetype="commentary"resp="#E0300361">
Nachdem <persNamekey="E0300376">Jarnach</persName> die Vertonung des <rskey="E0400481">Wandbild-Szenariums</rs> aufgegeben hatte (vgl. dazu die Kommentierung in <persNamekey="E0300017">Busonis</persName><reftarget="#D0101678"n="8">Brief vom <datewhen-iso="1919-12-02">2.12.1919</date></ref>), übermittelte <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> im <datewhen-iso="1918-06">Juni 1918</date> eine vermutlich noch handschriftliche Version des <rskey="E0400481">Librettos</rs> an <persNamekey="E0300141">Othmar Schoeck</persName> (die Druckfasseung erschien erst im <datewhen-iso="1918-07">Juli des Jahres</date>, vgl. <bibl><reftarget="#E0800135"/></bibl>, möglicherweise hat sich Willi Schuh, der Herausgeber der nachfolgenden Quelle, aber auch im Datum vertan und versehentlich <datewhen-iso="1918-06">Juni</date> statt <datewhen-iso="1918-07">Juli</date> notiert). Die darauf vermerkte Widmung <persNamekey="E0300017">Busonis</persName> lässt tatsächlich vermuten, dass ihm eine Vertonung durch <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> recht, wenn nicht sogar erwünscht wäre. Sie trägt folgenden Wortlaut: <q>Ob <persNamekey="E0300141">Othmar Schoeck</persName> / das reizen könnte, / was ich dem Alterthum / entlehnte, / es frägt sich zweifelnd / der <rskey="E0300017">Verfasser</rs>. / Ob Du ein Nehmer / oder Lasser, / die Wörter- und / Geberden-Schachtung / empfang als Zeichen / meiner Achtung. / <datewhen-iso="1918">1918</date>. / <persNamekey="E0300017">Ferruccio Busoni</persName> / <placeNamekey="E0500132">Zürich</placeName><datewhen-iso="1918-06-13">13. Juni</date></q> (zit. nach <bibl><reftarget="#E0800351"/>, S. 132</bibl>). Bestätigt wird die Annahme, dass <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> eine Vertonung des <titlekey="E0400481">Wandbild</title>-Librettos durch <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> gewollt hat, zudem durch den Entwurf eines Gedichts anlässlich der <titlerend="dq-du">Überreichung von D<segrend="sup">r̲</seg> F. [vmtl. in der <bibl><reftarget="#E0800243">Druckausgabe von <datewhen-iso="1920">1920</date></ref></bibl>] an <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName></title> (<persNamekey="E0300017">Busonis</persName> Verse sind überliefert in: <bibl>Notizbuch 6, <datewhen-iso="1917/1920">1917–1920</date>, S. 41, <reftype="ext"subtype="kalliope"target="#DE-611-HS-3400686"><idno>D–B, Mus.Nachl. F. Busoni H, 18,6</idno></ref>, <reftype="ext"target="http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000246B700000043">Digitalisat der <orgName>Staatsbibliothek zu <placeNamekey="E0500029">Berlin</placeName></orgName></ref></bibl>).
Nachdem <persNamekey="E0300376">Jarnach</persName> die Vertonung des <rskey="E0400481">Wandbild-Szenariums</rs> aufgegeben hatte (vgl. dazu die Kommentierung in <persNamekey="E0300017">Busonis</persName><reftarget="#D0101678"n="8">Brief vom <datewhen-iso="1919-12-02">2.12.1919</date></ref>), übermittelte <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> im <datewhen-iso="1918-06">Juni 1918</date> eine vermutlich noch handschriftliche Version des <rskey="E0400481">Librettos</rs> an <persNamekey="E0300141">Othmar Schoeck</persName> (die Druckfasseung erschien erst im <datewhen-iso="1918-07">Juli des Jahres</date>, vgl. <bibl><reftarget="#E0800135"/></bibl>, möglicherweise hat sich Willi Schuh, der Herausgeber der nachfolgenden Quelle, aber auch im Datum vertan und im Zuge der Textübertragung versehentlich <mentioned><datewhen-iso="1918-06">Juni</date></mentioned> statt <mentioned><datewhen-iso="1918-07">Juli</date></mentioned> notiert). Die darauf vermerkte Widmung <persNamekey="E0300017">Busonis</persName> lässt tatsächlich vermuten, dass ihm eine Vertonung durch <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> recht, wenn nicht sogar erwünscht wäre. Sie trägt folgenden Wortlaut: <q>Ob <persNamekey="E0300141">Othmar Schoeck</persName> / das reizen könnte, / was ich dem Alterthum / entlehnte, / es frägt sich zweifelnd / der <rskey="E0300017">Verfasser</rs>. / Ob Du ein Nehmer / oder Lasser, / die Wörter- und / Geberden-Schachtung / empfang als Zeichen / meiner Achtung. / <datewhen-iso="1918">1918</date>. / <persNamekey="E0300017">Ferruccio Busoni</persName> / <placeNamekey="E0500132">Zürich</placeName><datewhen-iso="1918-06-13">13. Juni</date></q> (zit. nach <bibl><reftarget="#E0800351"/>, S. 132</bibl>). Bestätigt wird die Annahme, dass <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> eine Vertonung des <titlekey="E0400481">Wandbild</title>-Librettos durch <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> gewollt hat, zudem durch den Entwurf eines Gedichts anlässlich der <titlerend="dq-du">Überreichung von D<segrend="sup">r̲</seg> F. [vmtl. in der <bibl><reftarget="#E0800243">Druckausgabe von <datewhen-iso="1920">1920</date></ref></bibl>] an <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName></title> (<persNamekey="E0300017">Busonis</persName> Verse sind überliefert in: <bibl>Notizbuch 6, <datewhen-iso="1917/1920">1917–1920</date>, S. 41, <reftype="ext"subtype="kalliope"target="#DE-611-HS-3400686"><idno>D–B, Mus.Nachl. F. Busoni H, 18,6</idno></ref>, <reftype="ext"target="http://resolver.staatsbibliothek-berlin.de/SBB000246B700000043">Digitalisat der <orgName>Staatsbibliothek zu <placeNamekey="E0500029">Berlin</placeName></orgName></ref></bibl>).
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Wenn
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<lbrend="after:„"/>würdigen wissen.
<notetype="commentary"resp="#E0300361">
Die Einräumung eines Gebrauchsrechtes – das heißt des Rechts auf Vertonung des <rskey="E0400481">Textbuches</rs> – hatte im Vorfeld zu einem Interessenskonflikt zwischen <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> und <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> geführt, da <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> Ende <datewhen-iso="1919">1919</date> intendierte, das <rskey="E0400481">Libretto</rs> selbst zu vertonen. In einem Brief an <rskey="E0300059">seine Frau</rs> entwarf er einen <q>Plan</q> für <q>Vier TheaterAbende</q> und kam zu dem Schluss: <q><titlekey="E0400481">Das Wandbild</title>, als <placeNamekey="E0500253">chinesische</placeName> Version, leitet <titlekey="E0400153">Turandot</title> ausgezeichnet ein. Ich habe auch schon den Anfang der Musik ein wenig im Kopfe</q> (vgl. Brief an <persNamekey="E0300059">Gerda Busoni</persName>, <placeNamekey="E0500047">London</placeName>, <datewhen-iso="1919-11-06">6.11.1919</date>, in: <reftarget="#E0800023"/>, Bd. 1, Nr. 794, S. 704). Dem stand entgegen, dass <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> bereits einen eigenen Vertrag mit <orgNamekey="E0600002">Breitkopf & Härtel</orgName> geschlossen hatte zur Übernahme seiner <titlekey="E0400482">Wandbild</title>-Vertonung (vgl. <bibl><reftarget="#E0800023"/>, Bd. 2, S. 1105, Anm. 295</bibl>,<persNamekey="E0300017">Busoni</persName> hatte von der Inverlagnahme von <persNamekey="E0300141">Schoecks</persName><rskey="E0400482">Komposition</rs> offenbar aus der <rskey="E0600026">Zeitung</rs> erfahren, siehe die Kommentierung in seinem <reftarget="#D0101676"n="2">Brief vom <datewhen-iso="1919-11-19">19.11.1919</date></ref>). <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> war erbost: <q>Man hat mir oft zugegeben dass ich ein <hirend="underline">logisch</hi> denkendes Hirn habe. Deshalb glaube ich auch diesmal logisch zu argumentieren, wenn ich mich mit dem <titlekey="E0400481"rend="sq-du">Wandbild</title> als ganz frei und im Rechte erkenne, damit zu machen, was mir beliebt. […] [<persNamekey="E0300141">Schoeck</persName>] hat nicht einen <hirend="underline">Brief</hi> von mir, sondern eine scherzhafte Widmung in Versen, auf dem Umschlag des geschenkten Exemplares; auf einer Widmung schreibt man immer was Verbindliches für den Anderen u. Bescheidenes für sich. Das ist noch nicht eine Übergabe von Rechten, sondern es ist von <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName>’s Seite //ein juristisches// Unrecht, wenn er ohne mich auch nur zu benachrichtigen das <rskey="E0400482">Stück</rs> veröffentlicht</q> (Brief an <persNamekey="E0300059">Gerda Busoni</persName>, <placeNamekey="E0500047">London</placeName>, <datewhen-iso="1919-11-28">28.11.1919</date>, in: <bibl><reftarget="#E0800023"/>, Bd. 1, Nr. 807, S. 718</bibl>).
<lb/>Im Interesse einer weiterhin guten Geschäftsbeziehung mit seinem Stammverlag <orgNamekey="E0600002">Breitkopf & Härtel</orgName> verzichtete <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> aber letztlich auf die Gebrauchsrechte an dem <rskey="E0400481">Szenarium</rs>, wie sich aus dem hier zitierten Brief des <rskey="E0600002">Verlages</rs> ableiten lässt, obwohl er seiner Ansicht nach eine eigene Vertonung rechtlich gesehen durchaus hätte durchsetzen können (vgl. <reftarget="#E0800119"/>, S. 27). Noch <datewhen-iso="1921">1921</date> verfolgte <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> Pläne, das <titlekey="E0400481">Wandbild</title> als eine Szene in seine <rskey="E0400218">Faust-Oper</rs> zu integrieren (siehe das Faksimile von seinem <titlerend="dq-du">Plan der SommerArbeit <datewhen-iso="1921">1921</date></title>, in: <bibl><reftarget="#E0800060"/>, S. 339</bibl>). Das <titlekey="E0400481">Wandbild</title>-Debakel beschäftigte <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> noch wenige Monate vor seinem Tod. <persNamekey="E0300049">Gottfried Galston</persName> notierte dazu in seinen Kalendernotizen: <q>[<persNamekey="E0300017">Busoni</persName>] klagt, dass sobald ein Manuskript, ein Brief, ein Text das Haus verlässt – das geistige Gut wie vogelfrei behandelt wird […]. Er erzählte den Fall seines Operntextes (<titlekey="E0400481">Wandbild</title>), der an befreundete Musiker versandt wurde. <persNamekey="E0300141">Othmar Schoeck</persName> stürzte sich darauf, komponierte drauf los, und jetzt hatte <rskey="E0300017">FB</rs> selbst das Recht verloren, diese seine eigene <rskey="E0400481">Oper</rs> zu vertonen! Wenn das <mentionedrend="sq-du">Recht</mentioned> auch nicht dieser Ansicht [ist] – die Wege sind verriegelt und schwer zu öffnen</q> (Tagebucheintrag <persNamekey="E0300049">Galstons</persName> vom <datewhen-iso="1924-03-27">27.3.1924</date>, in: <bibl><reftarget="#E0800119"/>, S. 26 f.</bibl>). Der Eintrag veranschaulicht, wie anhaltend kompliziert das Verhältnis war zwischen dem quasi in Ungnade gefallenen <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> und seinem einstigen Förderer <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> – er hatte <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> bereits kurz nach dem Kennenlernen <datekey="1916">1916</date> bei <orgNamekey="E0600002">Breitkopf & Härtel</orgName><q>herzlich empfohlen</q> und sich für eine Inverlagnahme des jungen Komponisten stark gemacht (<reftarget="#E0800050"/>, Bd. 2, Nr. 1131, S. 148).
<lb/>Auf eine tantiemenfreie Überlassung der Rechte konnte man sich darüber hinaus nicht verständigen. <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> wurden 10% der zu erzielenden Aufführungsgebühren an Tantiemen zugestanden (vgl. Brief von <orgNamekey="E0600002">Breitkopf & Härtel</orgName> an <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> vom <datewhen-iso="1920-08-23">23.8.1920</date>, zit. nach einer Kopie des Originals, Verlagsarchiv <rskey="E0600002">B & H</rs>, <placeNamekey="E0500061">Wiesbaden</placeName>, [o. Sign.], erwähnt in: <bibl><reftarget="#E0800023"/>, Bd. 2, S. 1118, Anm. 454</bibl>).
Die Einräumung eines Gebrauchsrechtes – im konkreten Fall also des Rechts auf Vertonung des <rskey="E0400481">Textbuches</rs> – hatte im Vorfeld zu einem Interessenskonflikt zwischen <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> und <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> geführt, da <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> Ende <datewhen-iso="1919">1919</date> intendierte, das <rskey="E0400481">Libretto</rs> selbst zu vertonen. In einem Brief an <rskey="E0300059">seine Frau</rs> entwarf er einen <q>Plan</q> für <q>Vier TheaterAbende</q> und kam zu dem Schluss: <q><titlekey="E0400481">Das Wandbild</title>, als <placeNamekey="E0500253">chinesische</placeName> Version, leitet <titlekey="E0400153">Turandot</title> ausgezeichnet ein. Ich habe auch schon den Anfang der Musik ein wenig im Kopfe</q> (vgl. Brief an <persNamekey="E0300059">Gerda Busoni</persName>, <placeNamekey="E0500047">London</placeName>, <datewhen-iso="1919-11-06">6.11.1919</date>, in: <reftarget="#E0800023"/>, Bd. 1, Nr. 794, S.704). Dem stand entgegen, dass <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> bereits einen eigenen Vertrag mit <orgNamekey="E0600002">Breitkopf & Härtel</orgName> geschlossen hatte zur Übernahme seiner <titlekey="E0400482">Wandbild</title>-Vertonung (vgl. <bibl><reftarget="#E0800023"/>, Bd. 2, S. 1105, Anm.295</bibl>).<persNamekey="E0300017">Busoni</persName> hatte von der Inverlagnahme von <persNamekey="E0300141">Schoecks</persName><rskey="E0400482">Komposition</rs> offenbar aus der <rskey="E0600026">Zeitung</rs> erfahren (siehe die Kommentierung in seinem <reftarget="#D0101676"n="2">Brief vom <datewhen-iso="1919-11-19">19.11.1919</date></ref>) und war erbost: <q>Man hat mir oft zugegeben dass ich ein <hirend="underline">logisch</hi> denkendes Hirn habe. Deshalb glaube ich auch diesmal logisch zu argumentieren, wenn ich mich mit dem <titlekey="E0400481"rend="sq-du">Wandbild</title> als ganz frei und im Rechte erkenne, damit zu machen, was mir beliebt. […] [<persNamekey="E0300141">Schoeck</persName>] hat nicht einen <hirend="underline">Brief</hi> von mir, sondern eine scherzhafte Widmung in Versen, auf dem Umschlag des geschenkten Exemplares; auf einer Widmung schreibt man immer was Verbindliches für den Anderen u. Bescheidenes für sich. Das ist noch nicht eine Übergabe von Rechten, sondern es ist von <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName>’s Seite //ein juristisches// Unrecht, wenn er ohne mich auch nur zu benachrichtigen das <rskey="E0400482">Stück</rs> veröffentlicht</q> (Brief an <persNamekey="E0300059">Gerda Busoni</persName>, <placeNamekey="E0500047">London</placeName>, <datewhen-iso="1919-11-28">28.11.1919</date>, in: <bibl><reftarget="#E0800023"/>, Bd. 1, Nr. 807, S.718</bibl>).
<lb/>Im Interesse einer weiterhin guten Geschäftsbeziehung mit seinem Stammverlag <orgNamekey="E0600002">Breitkopf & Härtel</orgName> verzichtete <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> aber letztlich auf die Gebrauchsrechte an dem <rskey="E0400481">Szenarium</rs>, wie sich aus dem hier zitierten Brief des <rskey="E0600002">Verlages</rs> ableiten lässt, obwohl er seiner Ansicht nach eine eigene Vertonung rechtlich gesehen durchaus hätte durchsetzen können (vgl. <reftarget="#E0800119"/>, S.27). Noch <datewhen-iso="1921">1921</date> verfolgte <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> Pläne, das <titlekey="E0400481">Wandbild</title> als eine Szene in seine <rskey="E0400218">Faust-Oper</rs> zu integrieren (siehe das Faksimile von seinem <titlerend="dq-du">Plan der SommerArbeit <datewhen-iso="1921">1921</date></title>, in: <bibl><reftarget="#E0800060"/>, S.339</bibl>). Das <titlekey="E0400481">Wandbild</title>-Debakel beschäftigte <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> noch wenige Monate vor seinem Tod. <persNamekey="E0300049">Gottfried Galston</persName> notierte dazu in seinen Kalendernotizen: <q>[<persNamekey="E0300017">Busoni</persName>] klagt, dass sobald ein Manuskript, ein Brief, ein Text das Haus verlässt – das geistige Gut wie vogelfrei behandelt wird […]. Er erzählte den Fall seines Operntextes (<titlekey="E0400481">Wandbild</title>), der an befreundete Musiker versandt wurde. <persNamekey="E0300141">Othmar Schoeck</persName> stürzte sich darauf, komponierte drauf los, und jetzt hatte <rskey="E0300017">FB</rs> selbst das Recht verloren, diese seine eigene <rskey="E0400481">Oper</rs> zu vertonen! Wenn das <mentionedrend="sq-du">Recht</mentioned> auch nicht dieser Ansicht [ist] – die Wege sind verriegelt und schwer zu öffnen</q> (Tagebucheintrag <persNamekey="E0300049">Galstons</persName> vom <datewhen-iso="1924-03-27">27.3.1924</date>, in: <bibl><reftarget="#E0800119"/>, S. 26 f.</bibl>). Der Eintrag veranschaulicht, wie anhaltend kompliziert das Verhältnis war zwischen dem quasi in Ungnade gefallenen <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> und seinem einstigen Förderer <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> – er hatte <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> bereits kurz nach dem Kennenlernen <datekey="1916">1916</date> bei <orgNamekey="E0600002">Breitkopf & Härtel</orgName><q>herzlich empfohlen</q> und sich für eine Inverlagnahme des jungen Komponisten stark gemacht (<reftarget="#E0800050"/>, Bd. 2, Nr. 1131, S.148).
<lb/>Auf eine tantiemenfreie Überlassung der Rechte konnte man sich darüber hinaus nicht verständigen. <persNamekey="E0300017">Busoni</persName> wurden 10% der zu erzielenden Aufführungsgebühren an Tantiemen zugestanden (vgl. Brief von <orgNamekey="E0600002">Breitkopf & Härtel</orgName> an <persNamekey="E0300141">Schoeck</persName> vom <datewhen-iso="1920-08-23">23.8.1920</date>, zit. nach einer Kopie des Originals, Verlagsarchiv <rskey="E0600002">B&H</rs>, <placeNamekey="E0500061">Wiesbaden</placeName>, [o.Sign.], erwähnt in: <bibl><reftarget="#E0800023"/>, Bd. 2, S. 1118, Anm.454</bibl>).