<noteresp="#E0300314"type="commentary"subtype="ed_diff_minor"><bibl><reftarget="#E0800003"/> (316)</bibl>: <q>Hochverehrter</q>.</note> Herr Professor,</seg> aus Ihrem Briefe <lb/>an <persNamekey="E0300024">Herrn Dr. Schenker</persName>,
<noteresp="#E0300314"type="commentary"subtype="ed_diff_minor"><bibl><reftarget="#E0800003"/> (316)</bibl>: <q>Hochverehrter</q>.</note> Herr Professor,</seg> aus Ihrem Briefe
<lb/>an <persNamekey="E0300024">Herrn Dr. Schenker</persName>,
<notetype="commentary"resp="#E0300314"><reftype="E010003"target="#D0100079">Brief vom 25. August 1903</ref> oder <reftype="E010003"target="#D0100082">Brief vom 3. September 1903</ref>.</note>
...
...
@@ -201,8 +201,8 @@
<lb/>damals angehen wollte.
</p>
<prend="indent-first">Folgendes: Ich habe eine symphonische<lb/>
Dichtung<orig>:</orig>
<prend="indent-first">Folgendes: Ich habe eine symphonische
<lb/>Dichtung<orig>:</orig>
<noteresp="#E0300314"type="commentary"subtype="ed_diff_minor">Bei <bibl><reftarget="#E0800003"/> (316)</bibl> fehlt der Doppelpunkt.</note>
...
...
@@ -227,9 +227,7 @@
<pbn="2"/>
Sie zu fragen, ob Sie sie nicht einmal<delrend="strikethrough">
<gapextent="1"unit="char"reason="strikethrough"/>
</del>
Sie zu fragen, ob Sie sie nicht einmal<delrend="strikethrough"><gapextent="1"unit="char"reason="strikethrough"/></del>
<lb/>ansehen
<noteresp="#E0300314"type="commentary"subtype="ed_diff_major"><bibl><reftarget="#E0800003"/> (316)</bibl> fälschlich: <q>ansagen oder ansetzen</q> [sic!].</note>
...
...
@@ -251,18 +249,21 @@
<lb/>nach einem Tage <subst>
<delrend="overwritten">,</del>
<addplace="across">o</add>
</subst>hne ein Wort der Antwort <lb/>zurückgeschickt.
</subst>hne ein Wort der Antwort
<lb/>zurückgeschickt.
<noteresp="#E0300314"type="commentary"subtype="ed_diff_minor"><bibl><reftarget="#E0800003"/> (316)</bibl> im Anschluss fälschlich mit neuem Absatz.</note>
Und <persNamekey="E0300026">Weingartner</persName> hat mir <lb/>nicht einmal Gelegenheit gegeben, <subst>
<delrend="overwritten">sie</del>
<addplace="across">es</add>
</subst>
Und <persNamekey="E0300026">Weingartner</persName> hat mir
<lb/>nicht einmal Gelegenheit gegeben, <subst>
<delrend="overwritten">sie</del>
<addplace="across">es</add>
</subst>
<noteresp="#E0300314"type="commentary"subtype="ed_diff_minor"><bibl><reftarget="#E0800003"/> (317)</bibl> interpretiert das überschriebene <q>sie</q> als die Hauptlesart.</note>
ihm <lb/>zu zeigen.
ihm
<lb/>zu zeigen.
<noteresp="#E0300314"type="commentary"subtype="ed_diff_minor"><bibl><reftarget="#E0800003"/> (317)</bibl> im Anschluss fälschlich mit neuem Absatz.</note>
<notetype="commentary"resp="#E0300314"><persNamekey="E0300023">Schönberg</persName> wohnte in <placeNamekey="E0500038">Payerbach</placeName> offenbar immer in der <placeNamekey="E0500131">Villa Rumpler</placeName>, komponierte dort im Sommer <datewhen-iso="1899">1899</date><titlekey="E0400029">Verklärte Nacht</title>.</note>
<p><hirend="underline">VEREIN FÜR MUSIKALISCHE PRIVATAUFFÜHRUNGEN IN WIEN<notetype="commentary"resp="#E0300313">Verfasser des sogenannten Vereinsprospekts war Alban Berg</note></hi></p>
<p>Der im November 1918 gegründete Verein hat den <lb/>
<p><hirend="underline">VEREIN FÜR MUSIKALISCHE PRIVATAUFFÜHRUNGEN IN WIEN</hi>
<notetype="commentary"resp="#E0300313">Verfasser des sogenannten Vereinsprospekts war Alban Berg.</note>
</p>
<p>Der im November 1918 gegründete Verein hat den
<lb/>
<hirend="bold">Zweck,</hi>
<hirend="spaced-out"><persNamekey="E0300023">Arnold Schönberg</persName></hi> die Möglichkeit zu geben, <lb/><choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> er
seine Absicht: Künstlern und Kunstfreunden eine <lb/>wirkliche und genaue
Kenntnis moderner Musik zu ver<lbbreak="no"/> schaffen, persönlich
durchführe.</p>
<p>An dem Verhältnis des Publikums zur modernen Musik <lb/>ist in hervorragendem
Maße der Umstand mitbestimmend <lb/><choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> es als Eindruck davon vor allem anderen
den von <lb/><hirend="spaced-out">Unklarheit</hi> empfangen <choice><orig>muß</orig><reg>muss</reg></choice>. Unklar sind ihm
Zweck, <lb/>Richtung, Absicht, Ausdrucksgebiet und Ausdrucksweise, <lb/>Wert,
Wesen und Ziel der Werke, unklar ist meist die <lb/>Wiedergabe, unklar
insbesonders des Publikums <choice><orig>Bewußtsein</orig><reg>Bewusstsein</reg></choice><lb/>von seinen eigenen Bedürfnissen und
Wünschen, und so <lb/>werden also die Werke geschätzt, geachtet, gepriesen und
<hirend="spaced-out"><persNamekey="E0300023">Arnold Schönberg</persName></hi> die Möglichkeit zu geben, <lb/><choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> er seine Absicht: Künstlern und Kunstfreunden eine
<lb/>wirkliche und genaue Kenntnis moderner Musik zu ver
<p>An dem Verhältnis des Publikums zur modernen Musik
<lb/>ist in hervorragendem Maße der Umstand mitbestimmend
<lb/><choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> es als Eindruck davon vor allem anderen den von
<lb/><hirend="spaced-out">Unklarheit</hi> empfangen <choice><orig>muß</orig><reg>muss</reg></choice>. Unklar sind ihm Zweck, <lb/>Richtung, Absicht, Ausdrucksgebiet und Ausdrucksweise, <lb/>Wert, Wesen und Ziel der Werke, unklar ist meist die
<lb/>Wiedergabe, unklar insbesonders des Publikums <choice><orig>Bewußtsein</orig><reg>Bewusstsein</reg></choice><lb/>von seinen eigenen Bedürfnissen und Wünschen, und so
<lb/>werden also die Werke geschätzt, geachtet, gepriesen und
<lb/>bejubelt oder <choice><orig>mißachtet</orig><reg>missachtet</reg></choice>, getadelt und abgelehnt – <hirend="spaced-out">bloß
<lb/>wegen einer einzigen Wirkung, die von al1en <lb/>gleichmäßig ausgeht:
wegen der Unklarheit.</hi></p>
<p>Das kann auf die Dauer keinen Berücksichtigungswerten <lb/>befriedigen: keinen
ernsthaften Autor, keinen bessern <lb/>Menschen aus dem Publikum. Und hier
endlich einmal <lb/>Klarheit zu schaffen, und damit berechtigten Wünschen und
<lb/>Bedürfnissen Rechnung zu tragen, war einer der Anlässe, die <lb/><hirend="spaced-out"><persNamekey="E0300023">Arno1d
Schönberg</persName></hi> zur Gründung des Vereines bewogen <lb/>haben.</p>
<lb/>wegen einer einzigen Wirkung, die von al1en
<lb/>gleichmäßig ausgeht: wegen der Unklarheit.</hi></p>
<p>Das kann auf die Dauer keinen Berücksichtigungswerten
<p>1. bei <hirend="bold">Einstudierung eines Werkes </hi> im<choice><orig>allgemeinen</orig><reg>Allgemeinen</reg></choice><lb/>mit einer von vornherein festgesetzten und immer zu gering
<lb/>bemessenen Probenzahl schlecht und recht das Auslangen
<lb/>gefunden werden – und bezeichnenderweise wird es, freilich
<lb/>mehr schlecht als recht, gefunden –, so ist für die Zahl
<lb/>der Proben der <hirend="spaced-out">im Verein</hi> aufzuführenden Werke immer
<lb/>nur die Erzielung der größtmöglichen Deutlichkeit, die Er
<lbbreak="no"/>füllung aller aus dem Werke zu entnehmenden Intentionen
<lb/>des Autors maßgebend. Und ergäbe das einen im heutigen
<lb/>Musikbetrieb nicht wiederzufindenden Aufwand von Proben
<lb/>(wie dies – um nur <hirend="spaced-out">ein</hi> Beispiel herauszugreifen – etwa
<lb/>beim Studium einer Symphonie von <persNamekey="E0300047">Mahler</persName> der Fall war, die
<lb/>nach zwölf meist vierstündigen Proben zur Erstaufführung, <lb/>nach weiteren zwei Proben zur Wiederholung gelangt ist,): <lb/>bevor nicht wenigstens jene Grundbedingungen einer guten
<lb/>Reproduktion gegeben sind, kann und darf im Verein ein
<lb/>Werk nicht aufgeführt werden.</p>
<p>Wird – um ein solches Studium zu ermöglichen – <lb/>schon bei der <hirend="bold">Wahl der
Ausführenden</hi> vorerst auf jüngere <lb/>Künstler, also weniger bekannte und solche
bekannte, die sich <lb/>dem Verein <hirend="spaced-out">aus Interesse an der
Sache</hi> zur Ver<lbbreak="no"/> fügung stellen, gegriffen, auf solche,
deren Ruf man teuer <lb/>bezahlen <choice><orig>muß</orig><reg>muss</reg></choice>, nur soweit als das Werk es erfordert und
<lb/><choice><orig>zuläßt</orig><reg>zulässt</reg></choice>, so wird wiederum durch eine derartig strenge <lb/>Auswahl jenes <hirend="spaced-out">Virtuosentum ausgeschaltet</hi>, dem das auf<lbbreak="no"/>
zuführende Werk nicht Selbstzweck, sondern lediglich Mittel <lb/>zu einem Zweck
ist, der keinesfalls der des Vereins sein <lb/>kann, nämlich: Entfaltung von
Virtuosität und Eigenart, die <lb/>fernab von der Sache liegt, Erzielung eines
rein persön<lbbreak="no"/> lichen Erfolges. Durch den schon erwähnten <hirend="spaced-out"><choice><orig>Ausschluß</orig><reg>Ausschluss</reg></choice><lb/>aller Beifalls-, <choice><orig>Miß</orig><reg>Miss</reg></choice>falls- und Dankesbezei<lbbreak="no"/> gungen</hi> wird Derartiges an sich unmöglich. Der
einzige</p>
<p>Wird – um ein solches Studium zu ermöglichen – <lb/>schon bei der <hirend="bold">Wahl der Ausführenden</hi> vorerst auf jüngere
<lb/>Künstler, also weniger bekannte und solche bekannte, die sich
<lb/>dem Verein <hirend="spaced-out">aus Interesse an der Sache</hi> zur Ver
<lbbreak="no"/>fügung stellen, gegriffen, auf solche, deren Ruf man teuer
<lb/>bezahlen <choice><orig>muß</orig><reg>muss</reg></choice>, nur soweit als das Werk es erfordert und
<lb/><choice><orig>zuläßt</orig><reg>zulässt</reg></choice>, so wird wiederum durch eine derartig strenge
<lb/>Auswahl jenes <hirend="spaced-out">Virtuosentum ausgeschaltet</hi>, dem das auf
<lbbreak="no"/>zuführende Werk nicht Selbstzweck, sondern lediglich Mittel
<lb/>zu einem Zweck ist, der keinesfalls der des Vereins sein
<lb/>kann, nämlich: Entfaltung von Virtuosität und Eigenart, die
<lb/>fernab von der Sache liegt, Erzielung eines rein persön
<lbbreak="no"/>lichen Erfolges. Durch den schon erwähnten <hirend="spaced-out"><choice><orig>Ausschluß</orig><reg>Ausschluss</reg></choice><lb/>aller Beifalls-, <choice><orig>Miß</orig><reg>Miss</reg></choice>falls- und Dankesbezei
<lbbreak="no"/>gungen</hi> wird Derartiges an sich unmöglich. Der einzige</p>
<pbn="7"/>
<p>Erfolg, den ein Künstler hier haben soll, ist der, der ihm <lb/>der wichtigste
sein müßte: das Werk und damit den Autor <lb/>verständHch gemacht zu haben.</p>
<p>Bietet nun eine so gründlich vorbereitete Aufführung <lb/>schon große Gewähr
dafür, <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> dem Werke zum richtigen <lb/>Verständnis verholfen werde, so ist dem
Verein durch die <lb/>Einführung <hirend="bold">wöchentlicher
Veranstaltungen*)
<p>Erfolg, den ein Künstler hier haben soll, ist der, der ihm
<lb/>der wichtigste sein müßte: das Werk und damit den Autor
<lb/>verständHch gemacht zu haben.</p>
<p>Bietet nun eine so gründlich vorbereitete Aufführung
<lb/>schon große Gewähr dafür, <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> dem Werke zum richtigen
<lb/>Verständnis verholfen werde, so ist dem Verein durch die
<!-- Zu *) gibt es eine Fußnote am unteren Rand der Seite, muss noch eingefügt werden: *) Derzeit jeden Sonntag vormittag 10 bis 12 Uhr im kleinen Musikvereinssal. -->
</hi> hiezu ein<lb/>weiteres, noch wirksameres Mittel
gegeben, und zwar:</p>
</hi> hiezu ein
<lb/>weiteres, noch wirksameres Mittel gegeben, und zwar:</p>
<p>2. das der <hirend="bold">oftmaligen Wiederholungen</hi> jedes Werks.
<lb/>Weiters wird, um den gleichmäßigen Besuch der Veran<lbbreak="no"/>
staltungen zu sichern, <hirend="spaced-out">das Programm im Vorhinein<lb/>nicht
bekanntgegeben.</hi></p>
<p>Nur durch Erfüllung dieser beiden Erfordernisse: gründ<lbbreak="no"/> liches
Studium und oftmalige Wiederholung, kann Klarheit<lb/>an Stelle der sonst als
einziger Eindruck einer <hirend="spaced-out">einmaligen</hi>
<lb/>Wiedergabe verbleibenden Unklarheit treten, kann sich ein<lb/>den
Absichten des Werkes entsprechendes Verhältnis ein<lbbreak="no"/> stellen, ein
Sich-Einleben in dessen Stil und Sprache, <lb/>schließlich eine Vertrautheit,
die sonst nur durch Selbst<lbbreak="no"/>studium erreichar ist, und die dem
Konzertpublikum von <lb/>heute höchstens mit den oft aufgeführten <hirend="spaced-out">k1assischen</hi>
<lb/>Weiters wird, um den gleichmäßigen Besuch der Veran
<lbbreak="no"/>staltungen zu sichern, <hirend="spaced-out">das Programm im Vorhinein
<lb/>nicht bekanntgegeben.</hi></p>
<p>Nur durch Erfüllung dieser beiden Erfordernisse: gründ
<lbbreak="no"/>liches Studium und oftmalige Wiederholung, kann Klarheit
<lb/>an Stelle der sonst als einziger Eindruck einer <hirend="spaced-out">einmaligen</hi>
<lb/>Wiedergabe verbleibenden Unklarheit treten, kann sich ein
<lb/>den Absichten des Werkes entsprechendes Verhältnis ein
<lbbreak="no"/>stellen, ein Sich-Einleben in dessen Stil und Sprache, <lb/>schließlich eine Vertrautheit, die sonst nur durch Selbst
<lbbreak="no"/>studium erreichar ist, und die dem Konzertpublikum von
<lb/>heute höchstens mit den oft aufgeführten <hirend="spaced-out">k1assischen</hi>
<lb/>Werken nachgerühmt werden könnte.</p>
<p>Die <hirend="bold">dritte Bedingung</hi> zur Erreichung der Ziele des
<lb/>Vereins wird dadurch erfüllt, <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> die Aufführungen in jeder <lb/>Hinsicht
<hirend="bold">nichtöffentlich</hi> sind, <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice><hirend="spaced-out">Gäste</hi> (auswärtige <lb/>ausgenommen) <hirend="spaced-out">keinen
Zutritt</hi> haben und <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> die Mit<lbbreak="no"/> glieder sich
erstattung</hi> über die Aufführungen und Tätigkeit des <lb/>Vereins zu
unterlassen, insbesonders Rezensionen, <lb/>Notizen und Besprechungen in
periodischen Druckschriften <lb/>weder zu verfassen noch zu inspirieren. Diese
Nichtöffentlichkeit der Veranstaltungen wird <lb/>durch die gleichsam <hirend="spaced-out">pädagogischen</hi> Bestrebungen des <lb/>Vereins bedingt und
deckt sich mit dessen Tendenz, den
<lb/>Vereins wird dadurch erfüllt, <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> die Aufführungen in jeder
<lb/>Hinsicht
<hirend="bold">nichtöffentlich</hi> sind, <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice><hirend="spaced-out">Gäste</hi> (auswärtige
<lb/>ausgenommen) <hirend="spaced-out">keinen Zutritt</hi> haben und <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> die Mit
<lbbreak="no"/>glieder sich verpflichten, <hirend="spaced-out">jede öffent1iche Bericht
<lbbreak="no"/>erstattung</hi> über die Aufführungen und Tätigkeit des
<lb/>Vereins zu unterlassen, insbesonders Rezensionen, <lb/>Notizen und Besprechungen in periodischen Druckschriften
<lb/>weder zu verfassen noch zu inspirieren. Diese Nichtöffentlichkeit der Veranstaltungen wird
<lb/>durch die gleichsam <hirend="spaced-out">pädagogischen</hi> Bestrebungen des
<lb/>Vereins bedingt und deckt sich mit dessen Tendenz, den
<pbn="8"/>
aufgeführten Werken nur durch die gute Aufführung zu <lb/>dienen, also lediglich
durch die Wirkung, <hirend="spaced-out">die von der <lb/>Musik selbst
</hi>ausgeht. Propaganda für Werk und Autor <lb/>ist nicht Zweck des
Vereins.</p>
<p>Deshalb soll auch <hirend="bold">keine Richtung bevorzugt</hi> und <lb/>nur das
Wertlose ausgeschlossen werden, im übrigen aber <lb/>alle moderne Musik, von
<persNamekey="E0300047"> Mahler</persName> und <persNamekey="E0300022">Strauß</persName> bis zu den <lb/>Jüngsten, die ja sonst fast nicht oder nur
unzulänglich zu <lb/>Wort kommen, dargebracht werden.</p>
<p>Im Allgemeinen ist der Verein bestrebt, den Mitgliedern <lb/>das an solchen
Werken darzutun, die geeignet sind, das <lb/>Schaffen eines Komponisten von
seiner charakteristischesten <lb/>und zunächst womöglich auch ansprechendsten
Seite zu <lb/>zeigen. Es kommen daher nebst Liedern, Klavierstücken,
<lb/>Kammermusik und kleineren Chorsachen auch <hirend="spaced-out">Orchester<lbbreak="no"/> werke</hi> in Betracht, welche – da der Verein heute noch
<lb/>nicht die Mittel besitzt, sie in der Originalgestalt aufzu<lbbreak="no"/>
führen – vorderhand nur in guten und gutstudierten <hirend="bold">Arran<lbbreak="no"/> gements zu vier bis acht Händen</hi> reproduziert werden
<lb/>können. Aber: <choice><orig>einmal</orig><reg>Einmal</reg></choice> vor eine solche neue Aufgabe ge<lbbreak="no"/>
stellt, wurde aus der Not eine Tugend gemacht. Es ist <lb/>nämlich auf diese
Weise möglich, moderne Orchester<lbbreak="no"/> werke – <hirend="spaced-out">aller Klangwirkungen</hi>, die nur das Orchester <lb/>auslöst, <hirend="spaced-out">und aller sinnlichen Hilfsmittel ent<lbbreak="no"/>
kleidet</hi> – hören und beurteilen zu können. Damit wird <lb/>der allgemein
übliche Vorwurf entkräftet, <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> diese Musik <lb/>ihre Wirkungen ledglich ihrer
mehr oder minder reichen <lb/>und effektvollen Instrumentation verdanke und
nicht auch <lb/>alle die Eigenschaften besäße, die bisher für·eine gute
aufgeführten Werken nur durch die gute Aufführung zu
<lb/>dienen, also lediglich durch die Wirkung, <hirend="spaced-out">die von der
<lb/>Musik selbst
</hi>ausgeht. Propaganda für Werk und Autor
<lb/>ist nicht Zweck des Vereins.</p>
<p>Deshalb soll auch <hirend="bold">keine Richtung bevorzugt</hi> und
<lb/>nur das Wertlose ausgeschlossen werden, im übrigen aber
<lb/>alle moderne Musik, von
<persNamekey="E0300047"> Mahler</persName> und <persNamekey="E0300022">Strauß</persName> bis zu den
<lb/>Jüngsten, die ja sonst fast nicht oder nur unzulänglich zu
<lb/>Wort kommen, dargebracht werden.</p>
<p>Im Allgemeinen ist der Verein bestrebt, den Mitgliedern
<lb/>das an solchen Werken darzutun, die geeignet sind, das
<lb/>Schaffen eines Komponisten von seiner charakteristischesten
<lb/>und zunächst womöglich auch ansprechendsten Seite zu
<lb/>zeigen. Es kommen daher nebst Liedern, Klavierstücken,
<lb/>Kammermusik und kleineren Chorsachen auch <hirend="spaced-out">Orchester
<lbbreak="no"/>werke</hi> in Betracht, welche – da der Verein heute noch
<lb/>nicht die Mittel besitzt, sie in der Originalgestalt aufzu
<lbbreak="no"/>führen – vorderhand nur in guten und gutstudierten <hirend="bold">Arran
<lbbreak="no"/>gements zu vier bis acht Händen</hi> reproduziert werden
<lb/>können. Aber: <choice><orig>einmal</orig><reg>Einmal</reg></choice> vor eine solche neue Aufgabe ge
<lbbreak="no"/>stellt, wurde aus der Not eine Tugend gemacht. Es ist
<lb/>nämlich auf diese Weise möglich, moderne Orchester
<lbbreak="no"/>werke – <hirend="spaced-out">aller Klangwirkungen</hi>, die nur das Orchester
<lb/>auslöst, <hirend="spaced-out">und aller sinnlichen Hilfsmittel ent
<lbbreak="no"/>kleidet</hi> – hören und beurteilen zu können. Damit wird
<lb/>der allgemein
übliche Vorwurf entkräftet, <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> diese Musik
<lb/>ihre Wirkungen ledglich ihrer mehr oder minder reichen
<lb/>und effektvollen Instrumentation verdanke und nicht auch
<lb/>alle die Eigenschaften besäße, die bisher für·eine gute
<p>Ein zweiter Vorteil solchen Musizierens ist in der <lb/><hirend="spaced-out">konzertmäßigen Art der Wiedergabe dieser <lb/>Arrangements</hi> gelegen. Da
es sich dabei nicht um <lb/>einen Orchesterersatz handelt, sondern darum, die
Orchester<lbbreak="no"/> werke derart für Klavier umzudenken, <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> sie in
diesem
<p>Ein zweiter Vorteil solchen Musizierens ist in der
<lb/><hirend="spaced-out">konzertmäßigen Art der Wiedergabe dieser
<lb/>Arrangements</hi> gelegen. Da es sich dabei nicht um
<lb/>einen Orchesterersatz handelt, sondern darum, die Orchester
<lbbreak="no"/>werke derart für Klavier umzudenken, <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> sie in diesem
<pbn="9"/>
Augenblick als selbständige, man könnte fast behaupten :
<lb/>Klavier-Kompositionen Geltung haben und gehört werden <lb/>sollen, werden
insbesonders alle Eigenschaften und Eigen<lbbreak="no"/> tümlichkeiten des
Klaviers ausgenützt, wird allen pianistischen <lb/>Möglichkeiten Rechnung
getragen. Und nun stellt sich so<lbbreak="no"/> gar heraus, <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> bei einer
solchen Reproduktion von Orchester<lbbreak="no"/> werken mit besonderer
Differenziertheit des Klanges fast <lb/>nichts verloren geht, ja <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> gerade
derartige Werke – <lb/>durch die Sicherheit ihrer Instrumentation, die Echtheit
der <lb/>ihrer Eingebung angeborenen Klangfarben – imstande sind, <lb/>dem
Klavier Klangwirkungen zu entlocken, die weit über <lb/>seine sonstigen
Ausdrucksmöglichkeiten hinausgehen.</p>
<p>In den ersten neun Vereinsveranstaltungen gelangten <lb/>zur Aufführung <choice><orig>bezw.</orig><reg>bzw.</reg></choice>
Wiederholung:</p>
<lb/>Klavier-Kompositionen Geltung haben und gehört werden
<lb/>sollen, werden insbesonders alle Eigenschaften und Eigen
<lbbreak="no"/>tümlichkeiten des Klaviers ausgenützt, wird allen pianistischen
<lb/>Möglichkeiten Rechnung getragen. Und nun stellt sich so
<lbbreak="no"/>gar heraus, <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> bei einer solchen Reproduktion von Orchester
<lbbreak="no"/>werken mit besonderer Differenziertheit des Klanges fast
<lb/>nichts verloren geht, ja <choice><orig>daß</orig><reg>dass</reg></choice> gerade derartige Werke – <lb/>durch die Sicherheit ihrer Instrumentation, die Echtheit der
<lb/>ihrer Eingebung angeborenen Klangfarben – imstande sind, <lb/>dem Klavier Klangwirkungen zu entlocken, die weit über
<item><hirend="bold"><persNamekey="E0300053">Alban Berg</persName>,</hi> Op. 1, <hirend="spaced-out"><titlekey="E0400057">Sonate für
Klavier</title></hi>;</item>
<item><hirend="bold"><persNamekey="E0300021">Claude Debussy</persName>,</hi> zwei Liederzyklen: <hirend="spaced-out"><titlekey="E0400059">Proses lyriques</title></hi>
<lb/>(zweimal) und <hirend="spaced-out"><titlekey="E0400430">Fêtes galantes</title></hi> (zweimal); <hirend="spaced-out">Trois <lb/><titlekey="E0400061">Nocturnes pour orchestre</title></hi>, arr. für zwei
Klaviere <lb/>zu vier Händen von <persNamekey="E0300107">Maurice <hirend="spaced-out">Ravel</hi></persName>
<lb/>(zweimal) und <hirend="spaced-out"><titlekey="E0400430">Fêtes galantes</title></hi> (zweimal); <hirend="spaced-out">Trois
<lb/><titlekey="E0400061">Nocturnes pour orchestre</title></hi>, arr. für zwei
Klaviere
<lb/>zu vier Händen von <persNamekey="E0300107">Maurice <hirend="spaced-out">Ravel</hi></persName>
<titlekey="E0400062"><hirend="spaced-out">Nomos in sieben Teilen</hi>, Op. 1</title> und <lb/><titlekey="E0400063"><hirend="spaced-out">Nomos in fünf Teilen</hi>, Op. 2</title>;</item>
<titlekey="E0400062"><hirend="spaced-out">Nomos in sieben Teilen</hi>, Op. 1</title> und
<lb/><titlekey="E0400063"><hirend="spaced-out">Nomos in fünf Teilen</hi>, Op. 2</title>;</item>
<p>Folgende Werke befinden sich in Vorbereitung und
<lb/>sind u. a. in Aussicht
genommen:</p>
<lb/>sind u. a. in Aussicht genommen:</p>
<listrend="indent-first-neg">
...
...
@@ -353,16 +374,16 @@
<p>Die Mittel zur Erreichung des Zweckes sollen
<lb/>folgendermaßen aufgebracht werden:</p>
<p>1. Durch die satzungsgemäßen Mitgliedsbeiträge,</p>
<p>2. Durch freiwillige Überzahlungen über diese Beträge,</p>
<p>3. Durch eventuelle freiwillige Zuwendungen Außen<lbbreak="no"/>
stehender.</p>
<p>3. Durch eventuelle freiwillige Zuwendungen Außen
<lbbreak="no"/>stehender.</p>
<p>für die Bemessung der Mitgliedsbeiträge ist folgendes maßgebend :</p>
<p>Die wöchentlichen Vereinsabende sind als Konzerte
<lb/>aufzufassen, auf welche die Mitglieder für eine Saison</p>
...
...
@@ -376,7 +397,7 @@
<lb/>Saison übernimmt. Außerdem ist zu Beginn des Vereins
<lbbreak="no"/>jahres, bezw. beim Eintritt in den Verein, eine Grundgebühr
<lb/>zu bezahlen, deren Höhe sich nach der Sitzkategorie richtet.</p>
<p>Es gibt vier Sitzkategorien. Die billigste (4.) kostet
<lb/>wöchentlich 1 Krone, die nächste (3.) 2 Kronen, die folgende(2.)
<lb/>3 Kronen; die 1. Kategorie ist denjenigen überlassen, welche
...
...
@@ -515,51 +536,51 @@
<!-- das folgende bis zu 16. Februar 1919 ist noch nicht formatiert, ist Tabelle; recht steht nur Präsident: Arnold Schönberg, der Rest steht links -->
<p><hirend="bold"><persNamekey="E0300121">Josef Rufer</persName></hi> per Adresse: <hirend="spaced-out"><persNamekey="E0300120">Dr. Paul Pisk</persName></hi>,