Brief von Heinrich Schenker an Ferruccio Busoni <lb/>(Wien, 09. September 1903) Christian Schaper Ullrich Scheideler Humboldt-Universität zu Berlin
Unter den Linden 6 10099 Berlin Deutschland
Edited by Christian Schaper Ullrich Scheideler Prepared by Maximilian Furthmüller Digitization by Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz
Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Berlin Attribution-NonCommercial-ShareAlike 3.0 Germany (CC BY-NC-SA 3.0 DE) Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften Briefe Briefwechsel Ferruccio Busoni – Heinrich Schenker Christian Schaper Ullrich Scheideler Deutschland Berlin Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv Nachlass Ferruccio Busoni Mus.Nachl. F. Busoni B II, 4432 Mus.ep. H. Schenker 20 (Busoni-Nachl. B II) Kalliope-Verbund DE-611-HS-731408 Mit Freude melde ich Ihnen: die Partitur wird Ihnen rechtzeitig 1 Bogen 4 beschriebene Seiten Der Brief ist gut erhalten. Hand des Absenders Heinrich Schenker, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift. Bibliotheksstempel (rote Tinte) Bibliotheksstempel (blaue Tinte) Hans des Archivars, der die Foliierung mit Bleistift vorgenommen hat. Hand des Archivars, der die ursprüngliche Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat. Hand des Archivars, der die erneute Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Bleistift vorgenommen hat. Hand des Archivars, der eine Datierung des Briefes mit Bleistift vorgenommen hat. Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift vorgenommen hat. (Wien 1/ d 1 9 . 9 . 03 4-5 N)
Ferruccio B.Benvenuto Busoni in Berlin W. Augsburgerstr 55.
Abs.: Dr. Heinrich Schenker Wien, III. Reisnerstr 38.
(BestelltvomPostamte 5010 . 9 . 03 N. *) Mus. Nachl. F. Busoni B II, 4432-Beil. Nachlaß BusoniB II 9. 9. 1903(m. 1 Marke) zu: Mus. ep. H. Schenker 20
Der Brief wurde in Wien am 09. September 1903 verfasst.

Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.

Worttrennungen an Zeilenumbrüchen im Original mit einfachen Bindestrichen.

Alle im Text vorkommenden Interpunktionszeichen wurden beibehalten und werden in der diplomatischen Umschrift wiedergegeben. Bei Auszeichnung durch XML-Elemente wurden umgebende Satzzeichen nicht mit einbezogen.

Anführungszeichen wurden in keinem Fall beibehalten. Bei den betreffenden Elementen ist angegeben, welche Art von Anführungszeichen benutzt wurde, und zwar wie folgt: double quotes, both up, straight, open and close ("…") double quotes, down and up, open and close („…“) double quotes, both up, typographic, open and close (“…”) double guillemets, open and close («…») double chevrons, open and close (»…«) single quotes, both up, straight, open and close ('…') single quotes, down and up, open and close (‚…‘) single quotes, both up, typographic, open and close (‘…’) single guillemets, open and close (‹…›) single chevrons, open and close (›…‹) double quotes, down and up, open only („…)

Schenker, Heinrich Wien Busoni, Ferruccio Berlin Datei als Platzhalter erstellt, Transkription ausstehend. Transkription und Ausarbeitung begonnen.
Mus. Nachl. F. Busoni B II, 4423 Mus.ep. H. Schenker 20 (Busoni-Nachl. B II) Wien, 9. September 1903 Lieber u.und sehr verehrter Freund!

Mit Freude melde ich Ihnen: die Partitur wird Ihnen rechtzeitig, (spätestens 9ten Ocktober, oder: ist das schon zu spät??) eingesendet werden. Sie ist von Schönbergs Facktur, jedoch habe ich noch gestern eigens eine Reise gemacht, um mir einen Einflußss auf die Partitur zu sichern,.

Jedenfalls werde ich bei der Druck legung der nächsten 2 Hefte so vorsichtig sein, sofort selbst die Par titur zu schreiben, wenn ich auch Deutsche Staatsbibliothek Berlin [1] nicht daran denke, sie als original gelten zu lassen. Es ist angesichts der furcht baren Strömungen vielleicht schädlich, einen so starken Nachdruck auf ein solches Erzeugnis zu legen: daher meine ursprüngliche Vorsicht der 4-händigen Fassung, der sich sodann die Vorsicht des Verlegers im Titel beigesellte.

Und nun zu der von Ihnen angeregten Frage.

Im Grunde hielt ich Umfrage: Alb.Albert Gutmann, Ihr Wiener Im presarioAlbert Gutmann war etwa seit 1884 Busonis Konzertagent u. a. für Österreich (Weindel 2015, S. 814)., war gegen Ihre Titelver sion, sie sei heute zu gefaeährlich, dagegen z. B. der kluge Seuffert, der Geschäftsfreund Bösendorfers, für Ihre Meinung. Ganz enge Freunde meinen, Sie hätten Recht für Berlin: dort ginge es an, u.und es verbürge sogar Erfolg: offenbar, so meinen sie, kam Ihre Anregung eben aus den Berliner Verhältnissen. Wenigstens sei eine Partei für den Autor, etc. Den Titel würden sie aber lieber vorschlagen: <hi rend="underline">Tänze</hi> (oder <hi rend="underline">Suite</hi>)<lb/><hi rend="underline">nach</hi> jüdischen <hi rend="underline">Volksweisen</hi>. Auch ich habe Lust, Farbe zu bekennen. Daher bitte ich Sie, von Ihrer Idee Gebrauch zu machen, u.und nur davon abzustehen, sollten Sie unvermuthet (z. B.) schon beim Orchester, oder sonst) Nachteil für Ihre Person, oder für die Sache u.und mich befürchten müssen. Drum lieber das nichts sagende: Syrische Tänze<choice><sic>.</sic><corr/></choice>. [2] Also: Sie können ruhig die Sache ankündigen. Sie erhalten alle Stücke, u.und haben dann die Annehmlichkeit, selbst zu wählen. Ich hoffe, den jungen Herrn Roth schild nach Berlin mitbringen zu können, was riesigen Spaß machen würde, u.und mir viel leicht irgendwie nützen könnte.

So viel (in Eile, es grüßt Sie, u.und Ihre Frau Gemahlin aufs herzlichste Ihr ergeb.ergebener u.und dankbarer Heinrich Schenker Deutsche Staatsbibliothek Berlin Nachlaß Busoni