Brief von Hans Huber an Ferruccio Busoni (Vitznau, vmtl. 16. September 1910) Hans Huber Prepared by Juliane Imme Digitization by Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Berlin Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0) Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften Briefe Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hans Huber Christian Schaper Ullrich Scheideler Deutschland Berlin Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz Musikabteilung mit Mendelssohn-Archiv Nachlass Ferruccio Busoni Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2244 Mus.ep. H. Huber 17 (Busoni-Nachl. B II) Kalliope-Verbund DE-611-HS-621508 Huber begründet seine Abwesenheit bei Busonis bevorstehendem Chopin-Abend mit der Arbeit am eigenen Klavierkonzert und einer fortzusetzenden Kur. Dem Künstler insbesonders kom̅t es zu 1 Briefkarte 2 beschriebene Seiten Die Briefkarte ist gut erhalten. Hand des Absenders Hans Huber, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift. Hand des Archivars, der eine ungefähre Datierung mit Bleistift eingetragen hat. Hand des Archivars, der die Signaturen mit Bleistift eingetragen hat. Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasses mit Rotstift eingetragen hat. Bibliotheksstempel (rote Tinte) Der Brief wurde in Vitznau vermutlich am 16. September 1910 verfasst.

Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.

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Huber, Hans Vitznau Busoni, Ferruccio Datei als Platzhalter erstellt, Transkription ausstehend, status="todo". Erstmalige Briefkodierung, status="unfinished". Kodierung abgeschlossen, status="proposed". Durchsicht abgeschlossen; status="candidate"
Mus.ep. H. Huber 17 (Busoni-Nachl. B II) Vitznau Freitag Der Brief wurde vermutlich am 16. September 1910 (Freitag) verfasst. In jeder Hinsicht ist der Brief vom 17. September 1910 als Antwortbrief zu betrachten. Da Huber seine Abwesenheit am Chopin-Abend bekundet und gleichzeitig seine Segenswünsche für den folgenden Abend ausspricht, dürfte der Klavierabend am 17. September am Basler Konservatorium gemeint sein. [1910] Musikschule und Konservatorium Basel. Mein verehrtester &und lieber Herr Busoni!

Dem Künstler insbesonders kommt es zu, sein Zelt nur für Stunden aufzurichten &und sich nirgends für die Dauer niederzulassen; er steht allein &und schafft sich inmitten des unharmonischen Treibens eine undurchdringliche Einsamkeit! So ungefähr schreibt Liszt in einem BriefBriefe an George Sand, Am 30. April 1837 schreibt Franz Liszt aus Paris an George Sand: Dem Künstler insbesondere kommt es zu, sein Zelt nur für Stunden aufzurichten und sich nirgends für die Dauer niederzulassen. […] Der Künstler steht allein. Werfen ihn die Ereignisse in den Schoß der Gesellschaft, so schafft seine Seele sich inmitten des unharmonischen Treibens eine undurchdringliche Einsamkeit, zu der selbst die Menschenstimme keinen Eingang mehr findet. (Ramann 1880, S. 439 f.) &und er hat insofern recht, daßss man sich die Heimat nur dahin denkt, wo der Schreibtisch steht, wo die Partitur wächst &und die Arbeit lockt. In diesem Sinne fühle ich mich jetzt so heimatlich gestimmt, daßss ich Sie bitten mußss, meine Abwesenheit beim am zum Chopin-Abend Gemeint ist vermutlich der dritte Klavierabend am 17. September 1910 anlässlich des Meisterkurses am Basler Konservatorium (vgl. den Brief vom 19. Juli 1910 ). zu entschuldigen. Ich möchte mein Klavierkonzert fertig machen, oder wenigstens Mus.Nachl. F. Busoni B II, 2244 so weit fördern, daßss ich es Ihnen noch vorlegen kann. –

Dazu fesselt mich eine diätische Kur ein wenig an Vitznau. Lebergranulationen, die mich in letzter Zeit stark geplagt haben, müßssen noch ausgeschieden werden, &und da ich jetzt gerade mitten drin bin mit dieser Kur, möchte ich dieselbe nicht unterbrechen! –

Also ma bénédiction Frz.: meinen Segen. für morgen aAbend &und meine allerschönsten Grüße an Sie, Ihre verehrte Frau &und Sohn.

Ihr treu ergebener Huber Deutsche Staatsbibliothek Berlin

Beiliegd.Beiliegend den versprochenen Saint=Saëns. Gemeint ist vermutlich Portraits et souvenirs; vgl. auch den folgenden Brief.