Brief von Ferruccio Busoni an Hans Huber (Basel, 14. September 1916) Hans Huber Prepared by Tim Martin Hoffmann Digitization by Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Berlin Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0) Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften Briefe Briefwechsel Ferruccio Busoni – Hans Huber Christian Schaper Ullrich Scheideler Deutschland Berlin Staatsbibliothke zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz Nachlass Ferruccio Busoni Mus.Nachl. F. Busoni B II,2267 Mus.ep. H. Huber 40 (Busoni-Nachl. B II) Kalliope-Verbund Busoni Huber --> Das nutrimentum spiritus der königl. Bibliothek in Berlin 1 Blatt 2 beschriebene Seiten Der Brief ist gut erhalten. Hand des Absenders Hans Huber, Brieftext in schwarzer Tinte, in deutscher Kurrentschrift. Hand Busonis, der die Datierung des Briefes vorgenommen hat. Hand des Archivars, der die Signaturen mit Bleistift eingetragen hat. Bibliotheksstempel (rote Tinte) Hand des Archivars, der die Zuordnung innerhalb des Busoni-Nachlasse mit Rotstift eingetragen hat. Der Brief wurde in Basel am 14. September 1916 verfasst.

Erfassung von Briefen und Schriften von Ferruccio Busoni, ausgehend von Busonis Nachlass in der Staatsbibliothek zu Berlin · Preußischer Kulturbesitz.

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Huber, Hans ORT Busoni, Ferruccio Datei als Platzhalter erstellt, Transkription ausstehend. Bearbeitung übernommen
Mus.ep. H. Huber 40 (Busoni Nachl. B II) Mein lieber Freund!

Das nutrimentum spiritus der königl. Bibliothek in Berlin hat Ihr Biograph Leichtentritt gut erfaßsst. Das Büchlein atmet Liebe, Verständnißs & Charakter! So ein Künstlerleben gleicht einem Strome, der sich ins Himmelsmeer ergießt! Der Strom mit all' seinen Bewegungen behandelt sich leichter, als die mannnigfaltigen Ufer, durch die er fließt. Sie dürfen aber mit ihm zufrieden sein & wir Betrachtende ebenfalls!

Auf die neue Arbeit über das musikalische Opfer freue ich mich wie rex orbis. UeÜbrigens sollen Sie das placet nicht von mir – ex officio – verlangen. Einem Busoni folge ich blindlings!

Die beiden Sammelwerke od.oder Gesammmtaus gaben sind bereits für die Bibliothek in Basel bestellt! –

Bei meinem letzten Basler Besuche brachte ich Ihren Wunsch betreffs Honorar der CKommission zur Kenntnißss. Wenn wir (le conservatoire) das Arrangement übernehmen, so wird der Besuch wahrscheinlich eher noch besser als im letzten Jahr. Ob aber der Saal der Schule 6000fr. herausbringen kann, ist bei der beschränkten Anzahl der Plätze doch fräglich. Nehmen Sie den größeren Konzertsaal des Casino's, so

ßssten Sie mit viel größeren Spesen rechnen – der Saal allein kostet über 200fr. – pro Abend – & wir können offiziell weniger wirken. (Letzteres ist wahrscheinlich nicht nöthtig, aber es paßsst so in ein Jahresprogramm eines CKonservatoriums.) Jedenfalls wird Ihnen bei uns – wie im letzten Herbste – alles zufallen nach Abzug der Auslagen für Inserate & andere Bagatellen. Geben Sie mir jedenfalls Ihre genauen Instruktionen & denken Sie an das Wort Friedrichs d. G.: Der Fürst ist der erste Diener seines Staates!

Anfangs nächster Woche gehe ich noch etwa 14 Tage nach Locarno (Grand Hôtel), um den Winteranfang noch etwas mit Sonne zu erwärmen! –

Seien Sie aufs hHerzlichste begrüßt von Ihrem erg.ergebenen Deutsche Staatsbibliothek Berlin Hans Huber