Brief von Ferruccio Busoni an Arnold Schönberg (Berlin, 16. September 1911) Ferruccio Busoni Prepared by Maximilian Furthmüller Digitization by Arnold-Schönberg-Center, Wien Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft der Humboldt-Universität zu Berlin Berlin Attribution-NonCommercial-ShareAlike 4.0 International (CC BY-NC-SA 4.0) Ferruccio Busoni – Briefe und Schriften Briefe Briefwechsel Ferruccio Busoni – Arnold Schönberg Christian Schaper Ullrich Scheideler USA Washington, D. C. The Library of Congress Music Division Arnold Schoenberg Collection Österreich Wien Arnold-Schönberg-Center 19520 Busoni, nach zweiwöchiger Abwesenheit nach Berlin zurückgekehrt, reagiert knapp auf Schönbergs Bitte um Umterstützung und bestätigt die Veröffentlichung eines Aufrufs für potenzielle Schönberg-Schüler in der Zeitschrift Pan vom 16. September 1911. ich komme eben zurück von den wenigen 14 Tagen Ferien 3 Blatt 3 beschriebene Seiten Jedes Blatt ist lediglich einseitig beschrieben. Der Brief ist gut erhalten, das Papier jedoch an wenigen Stellen leicht beschädigt. Hand des Absenders Ferruccio Busoni, Brieftext in schwarzer Tinte, in lateinischer Schreibschrift. Bibliotheksstempel (rote Tinte). Der Brief wurde in Berlin am 16. September 1911 verfasst. Theurich 1977, S. 187 Theurich 1979, S. 187 f. (Brief), S. 104 f. (Kommentar)

Seminar «Der Nachlass Ferruccio Busonis in der Staatsbibliothek zu Berlin: digitale Textedition ausgewählter Quellen mit TEI»

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Busoni, Ferruccio Berlin Schönberg, Arnold RevisionDesc auf status="unfinished" gesetzt. Dokument auf status="proposed" gesetzt.
(* The * Library * of * Congress *) 1616. Sept.September 1911. Mein verehrter Freund,

ich komme eben zurück von den wenigen 14 Tagen Ferien, die ich mir seit 2zwei Jahren gönnte.In der Tat lagen zwei äußerst arbeitsreiche Jahre hinter Busoni: neben der Arbeit an einer Vielzahl von Kompositionen absolvierte er eine gewaltige Anzahl von Konzerten in Österreich, Frankreich, Italien, England und der Schweiz. Darüber hinaus verbrachte Busoni zu Beginn des Jahres 1910 vier Monate auf Konzerttournee in den USA und gab alleine hierbei 35 Konzerte. Auch das Jahr 1911 hatte mit einer Tour nach Amerika und Kanada begonnen. Zusätzlich musste sich Busoni im Laufe des Jahres u. a. auf eine Reihe von Liszt-Konzerten im Oktober vorbereiten (Stuckenschmidt 1967, S. 35 ff.). In den letzten Tagen des Juli war er über Basel und Mailand für einen kurzen Erholungsurlaub mit Benvenuto nach Varese aufgebrochen. Nach einem Zwischenstopp in Turin am 12. September trat er die Rückreise nach Berlin an (Weindel 2015, S. 542 ff.). Finde unter meiner stark auf gehäuften Korrespondenz Ihren Brief.

Ihre Geschichte ist höchst merkwürdig – im ersten Augenblick, wo Alles möglichealles mögliche Alles möglichalles möglich Theurich 1977 (187) und Theurich 1979 (187): „Alles mögliche“. Rückständige u.und Eilige erledigt werden soll, kann ich kaum was beginnen. (* The * Library * of * Congress *) Gestern erschien im Pan unser Aufruf.Am 16. September 1911 erschien in der Kunst- und Literaturzeitschrift Pan (1. Jahrgang 1911, 22. Heft) ein Artikel, der einen Umzug von Schönberg nach Berlin in Aussicht stellte. Der Beitrag wirbt um potenzielle Schüler sowie generell um Unterstützer Schönbergs. Von Busoni, Fried, Schnabel, Clark und Kerr unterzeichnet, gibt der Aufruf Aufschluss über einen bereits existierenden Kreis von namhaften Unterstützern Schönbergs in Berlin (Kerr (u. a.), 1911, S. 741). Der Brief Schönbergs an Karl von Wiener vom 21. September 1911 erweist zudem, dass Schönbergs Überlegungen, nach Berlin zu ziehen, erst durch den öffentlichen Aufruf sowie dessen Erfolg konkretisiert und maßgeblich beeinflusst wurden (Theurich 1979, S. 105). Der Aufruf erschien ebenfalls am 17. September in der Wiener Zeitung Die Zeit (Brand (u. a.), 2007, S. 67) und wurde darüber hinaus an diverse Fachzeitschriften und Zeitungen im In- und Ausland verschickt (Brief von Clark an Schönberg vom 18. September). Ich bin mit der Ab fassung (die ich erst in der Veröffentlichung zu Gesicht bekam) nicht sehr zufrieden. Nicht Sie sollten auf „Schüler“ warten, sondern die Schüler (u.und das ganze Musik-Berlin) auf Sie. Ich fürchtefürchte, dass der Aufruf d nicht so nicht wirksam ist.

Aber wSie sehen, wirBusoni dürfte hiermit wohl die Unterzeichner des Aufrufs im Pan gemeint haben. sind am Werke.

(* The * Library * of * Congress *)

Sobald mehr zu melden ist, thu’ ich’s.tu ich’s.

Verzeihen Sie für heute die Knappheit u.und Eile. Ich weissweiß wirklich nicht, wie ich mit Allemallem, was auf mir liegt, fertig werde.

Stets der Ihre. Ferruccio Busoni 16. Sept.September 1911.