Newer
Older
{
"cells": [
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"# Seminar Problemorientierte Programmierung\n",
"\n",

Miriam Brauer
committed
"## Kapitel 3: Funktionen\n",
"[Chapter 3: Functions](http://greenteapress.com/thinkpython2/html/thinkpython2004.html)\n",
"\n",
"**Funktionen** bezeichnen eine benannte Folge von Anweisungen. Wenn wir eine Funktion definieren, dann geben wir der Funktion einen Namen und fügen die Folge von Anweisungen, die die Funktion ausführen sollen, hinzu. Später können wir die Funktion mit ihrem Namen **aufrufen**. \n",
"\n",
"### Ihre Lernziele\n",
"\n",
"Beschreiben Sie in 2-3 Stichpunkten kurz was Sie im Seminar heute lernen wollen. Klicken Sie dazu doppelt auf diesen Text und bearbeiten Sie dann den Text:\n",
"\n",
"- \n",
"- \n",
"- \n",
"\n",
"\n",

Miriam Brauer
committed
"### Exkurs: Was mir an Python gefällt\n",
"\n",
"Es ist sehr leicht, Ergebnisse mit Hilfe eines Plots darzustellen und auch mathematische Funktionen können professionell geplottet werden:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"%matplotlib inline\n",
"import matplotlib.pyplot as pyplot\n",
"\n",
"# sin(x) und cos(x) zwischen 0 und 2pi\n",
"x = [xx/10 for xx in range(0,int(2*math.pi*10))]\n",
"sinx = [math.sin(xx) for xx in x]\n",
"cosx = [math.cos(xx) for xx in x]\n",
"pyplot.plot(x, sinx, label='sin(x)')\n",
"pyplot.plot(x, cosx, label='cos(x)')\n",
"pyplot.grid(linestyle=\"dashed\")\n",
"pyplot.legend()"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
" \n",
"Warum ist es sinnvoll, ein Programm in Funktionen aufzuteilen?\n",

Miriam Brauer
committed
"Hier einige Beispiele: \n",

Miriam Brauer
committed
"- **Lesbarkeit** - Mit einer Funktion können wir eine Gruppe von Anweisungen benennen und so beschreiben was die Gruppe macht.\n",
"- **Fehlersuche** - Lange Programme in Funktionen aufzuteilen ermöglicht es, das Programm funktionsweise zu debuggen und später zusammen zu setzen.\n",
"- **Testbarkeit** - Analog zur Fehlersuche kann jede Funktion einzeln getestet werden.\n",

Miriam Brauer
committed
"- **kürzerer Programmcode** - Durch Funktionen können Wiederholungen im Quellcode reduziert oder eliminiert werden.\n",
"- **Wartbarkeit** - Dadurch, dass sich Quellcode nicht (bzw. kaum) wiederholt, können Änderungen an nur einer Stelle vorgenommen werden und die Effekte sind im gesamten Programm zu sehen.\n",
"- **Wiederverwendbarkeit** - Eine gut funktionierende Funktion kann in vielen Programmen sinnvoll verwendet werden."
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"### 3.1 Funktionsaufrufe\n",
"Wir haben schon einige Funktionsaufrufe gesehen:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"type(42)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Der Name der Funktion ist `type`, der Ausdruck innerhalb der Klammern ist das **Argument** der Funktion. Das Ergebnis dieser Funktion ist der Typ des Arguments.\n",
"\n",
"Üblicherweise sagen wir, dass eine Funktion ein Argument \"erwartet\" und ein Ergebnis \"zurückgibt\". Dieses Ergebnis wird auch **Rückgabewert** genannt. \n",
"\n",

Miriam Brauer
committed
"Python stellt einige Funktionen bereit, um Werte von einem Datentyp zu einem anderen umzuwandeln. Beispielsweise erwartet die `int`-Funktion einen Wert als Argument, den sie dann in eine ganze Zahl umwandelt — \n",
"falls möglich (andernfalls beschwert sie sich und gibt einen Fehler aus):"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"int('32')"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"int('wassolldas?')"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Mit Hilfe der `int`-Funktion können wir zum Beispiel Gleitkommazahlen in ganze Zahlen umwandeln. Allerdings wird dabei der Teil hinter dem Dezimalpunkt abgeschnitten und nicht gerundet:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"int(32.7)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Analog dazu können wir mit der `float`-Funktion ganze Zahlen und Zeichenketten in Gleitkommazahlen umwandeln:"
135
136
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177
178
179
180
181
182
183
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"float(6)"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"float('32.2')"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Und schließlich wandelt die `str`-Funktion Zahlen in Zeichenketten um: "
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"str(42)"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"str(3.1415923)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Anfangs hatten Sie Gänsefüßchen als \"Markierung\" für Zeichenketten kennengelernt. In Python ist es auch möglich Zeichenketten mit 'einfachen Hochkommata' einzuschließen. Das ermöglicht uns z.B. Sätze mit wörtlicher Rede darzustellen, so zum Beispiel den Satz: 'Da sagte er: \"Heute wird es regnen\" und ging ab.'; umgekehrt können wir mit Gänsefüßchen Sätze wie \"Das wär's gewesen.\" einschließen. \n",

Miriam Brauer
committed
"Probieren Sie beides aus, indem Sie die beiden Sätze jeweils einer Variablen zuweisen und dann mit der `print`-Anweisung ausgeben:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": []
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"### 3.2 Mathematische Funktionen\n",
"\n",
"Mit Python wird ein Mathematik-Modul mitgeliefert, das die üblichen mathematischen Funktionen enthält. Ein **Modul** ist eine Datei, die eine Sammlung von verwandten Funktionen enthält. \n",
"\n",

Miriam Brauer
committed
"Oft sagt man statt Modul auch *Bibliothek*. Einen Überblick über die mitgelieferten \"Standardbibliotheken\" finden Sie [hier](https://docs.python.org/3.5/library/). Es gibt z.B. Module zur [Datumsberechnung](https://docs.python.org/3.5/library/datetime.html), für [Datenbankzugriffe](https://docs.python.org/3.5/library/sqlite3.html), für [Datenkomprimierung](https://docs.python.org/3.5/library/gzip.html), [Verschlüsselung](https://docs.python.org/3.5/library/ssl.html) und [Netzwerkzugriffe](https://docs.python.org/3.5/library/socket.html). Einige dieser Module werden wir vielleicht noch kennenlernen. Zusätzlich gibt es tausende Module im Web, die wir uns herunterladen und installieren können.\n",
204
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232
233
234
235
236
"\n",
"Wir können ein Modul mit Hilfe der **import-Anweisung** einbinden:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"import math"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Ab jetzt stehen uns die Funktionen des `math`-Moduls zur Verfügung und zwar als sogenanntes **Modulobjekt**. Wir können uns das Modulobjekt \"anschauen\":"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"math"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Hilfreicher ist es allerdings, das Modulobjekt der Funktion `help` zu übergeben: "
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"help(math)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Im Modulobjekt sind Funktionen und Variablen enthalten, die in der Moduldatei definiert wurden. Um auf eine der Funktionen oder Variablen zuzugreifen, müssen wir den Namen des Moduls angeben und den Namen der Funktion (oder Variable), getrennt durch einen Punkt:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"math.sin(3)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"Dies gibt den Wert der Sinus-Funktion an der Stelle 3 aus. Dieses Format heißt **Punkt-Schreibweise** (Englisch: *dot notation*) und wird uns öfter begegnen.\n",
"\n",
"Ein weiteres Beispiel ist der Wert von π, der im `math`-Modul definiert ist: "
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"math.pi"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Der Wert ist in der Variablen `pi` im `math`-Modul definiert, auf die wir mit Hilfe der Punkt-Schreibweise zugreifen können."
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"### 3.3 Verknüpfung\n",

Miriam Brauer
committed
"Bisher haben wir uns die Elemente von Programmen - Variablen, Ausdrücke, Anweisungen - einzeln angeschaut aber nicht darüber gesprochen, wie wir sie kombinieren können. \n",
297
298
299
300
301
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335
336
337
338
339
340
341
"\n",
"Eine der nützlichsten Eigenschaften von Programmiersprachen ist, dass wir kleinere Bausteine miteinander **verknüpfen** (Englisch: *compose*/*composition*) können. Beispielsweise kann das Argument einer Funktion jeglicher Ausdruck sein, einschließlich arithmetischer Operatoren"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"degrees = 120\n",
"x = math.sin(degrees / 360.0 * 2 * math.pi)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"und sogar Funktionsaufrufe:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"x = math.exp(math.log(2 + math.pi))"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Versuchen Sie es selber einmal: Verketten Sie die Zeichenkette `\"Der Typ des Ausdrucks 27 + 3 ist: \"` mit dem Aufruf der Funktionsverknüpfung `str(type(27+3))` und geben Sie das Ergebnis mit der `print`-Funktion aus:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": []
},
{
"metadata": {},
"source": [
"Fast überall, wo wir einen Wert verwenden können, können wir auch einen beliebigen Ausdruck einsetzen:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"gesamt = degrees * 20 # richtig\n",
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"Die linke Seite einer Zuweisung muss *immer* ein Variablenname sein! Jeglicher anderer Ausdruck auf der linken Seite ergibt einen Syntaxfehler. (Ausnahmen bestätigen die Regel ... aber dazu später mehr.)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"### 3.4 Neue Funktionen hinzufügen\n",

Miriam Brauer
committed
"Bisher haben wir nur Funktionen genutzt, die bei Python schon \"mitgeliefert\" werden. Es ist aber auch möglich, eigene Funktionen hinzuzufügen. Eine **Funktionsdefinition** gibt den Namen der Funktion an und beschreibt die Folge von Anweisungen, die ausgeführt werden, wenn die Funktion aufgerufen wird:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"def print_lyrics():\n",
" print(\"Jetzt fahr'n wir über'n See, über'n See,\")\n",
" print(\" jetzt fahr'n wir über'n See\")"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"- Dabei ist `def` ein Schlüsselwort, welches dem Python-Interpreter verrät, dass jetzt eine Funktionsdefinition folgt,\n",
"- `print_lyrics` ist der Name der Funktion (es gelten die gleichen Regeln wie für Variablennamen: nur Buchstaben, Zahlen und Unterstrich und keine Zahlen am Anfang des Namens),\n",
"- Die leeren Klammern am Ende zeigen an, dass diese Funktion keine Argumente erwartet.\n",
"- Die erste Zeile einer Funktion ist der **Kopf** (Englisch: *header*), welcher mit einem Doppelpunkt abgeschlossen wird.\n",
"- Danach kommt der **Rumpf** (Englisch: *body*), der um vier Leerzeichen eingerückt werden muss.\n",

Miriam Brauer
committed
"- Im Rumpf können beliebig viele Anweisungen stehen; die erste, nicht mehr eingerückte, Anweisung gehört nicht mehr zur Funktion.\n",
"Wenn wir das alles beachtet und richtig gemacht haben, dann können wir die Funktion aufrufen:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"print_lyrics()"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"Dazu müssen wir - analog zum Aufruf von vordefinierten Funktionen - den Namen der Funktion gefolgt von den Klammern schreiben. Die Klammern sind leer, da die Funktion keine Argumente erwartet. \n",

Miriam Brauer
committed
"Übrigens wird durch die Definition einer Funktion ein sogenanntes **Funktionsobjekt** erzeugt, dessen Typ wir uns anschauen können:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"type(print_lyrics)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Das Objekt trägt den Namen der Funktion und ist vom Typ `function`. \n",
"\n",
"Sobald wir eine Funktion definiert haben, können wir diese in anderen Funktionen verwenden. Wir könnten zum Beispiel eine Funktion `repeat_lyrics` schreiben, die unsere `print_lyrics`-Funktion zweimal aufruft. Implementieren Sie diese Funktion:"
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460
461
462
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"def repeat_lyrics():\n",
" "
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Und rufen Sie die neu definierte Funktion jetzt auf:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": []
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"### 3.5 Definition von Funktionen und deren Aufruf\n",

Miriam Brauer
committed
"Schauen wir uns noch einmal an, was Sie gerade programmiert haben:\n",
"\n",
"```python\n",
"def print_lyrics():\n",
" print(\"Jetzt fahr'n wir über'n See, über'n See,\")\n",
" print(\" jetzt fahr'n wir über'n See\")\n",
"\n",
"def repeat_lyrics():\n",
" print_lyrics()\n",
" print_lyrics()\n",
"\n",
"repeat_lyrics()\n",
"```\n",
"\n",

Miriam Brauer
committed
"Dieses Programm enthält zwei Funktionsdefinitionen: `print_lyrics` und `repeat_lyrics`. Funktionsdefinitionen werden wie jede andere Anweisung auch ausgeführt, aber das Ergebnis ist, dass Funktionsobjekte erzeugt werden. Die Anweisungen innerhalb der Funktion werden dabei noch nicht ausgeführt — erst, wenn die Funktion aufgerufen wird. Die Definition einer Funktion erzeugt daher keine Ausgabe.\n",
"\n",
"Vielleicht haben Sie es sich schon gedacht: Bevor wir eine Funktion nutzen können, müssen wir sie definieren. Die Funktionsdefinition muss also *vor* dem Funktionsaufruf ausgeführt werden.\n",
"\n",

Miriam Brauer
committed
"\n",
"Daher als Übung: verschieben Sie den Funktionsaufruf in der letzten Zeile ganz an den Anfang, so dass der Funktionsaufuruf vor den Funktionsdefinitionen erscheint und beobachten Sie, welche Fehlermeldung das ergibt:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"def print_lyrics():\n",
" print(\"Jetzt fahr'n wir über'n See, über'n See,\")\n",
" print(\" jetzt fahr'n wir über'n See\")\n",
"\n",
"def repeat_lyrics():\n",
" print_lyrics()\n",
" print_lyrics()\n",
"\n",
"repeat_lyrics()"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"*(Falls Sie keine Fehlermeldung erhalten, müssen Sie den Jupyter-Kernel neustarten, da sich Jupyter die ursprüngliche Funktionsdefinition gemerkt hat. Wählen Sie dafür \"Restart & Clear Output\" im \"Kernel\"-Menü.)*\n",
"Verschieben Sie den Aufruf jetzt wieder ans Ende und vertauschen Sie die Reihenfolge der beiden Funktionsdefinitionen. Was passiert dabei?"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"### 3.6 Kontrollfluss\n",
"Damit wir sicherstellen können, dass eine Funktion definiert ist, bevor wir sie aufrufen, müssen wir die Reihenfolge kennen, in der Anweisungen ausgeführt werden - den sogenannten **Kontrollfluss**.\n",

Miriam Brauer
committed
"Die Ausführung eines Programms beginnt immer mit der ersten Anweisung. Anweisungen werden einzeln und der Reihe nach ausgeführt; von oben nach unten.\n",

Miriam Brauer
committed
"Funktionsdefinitionen verändern den Kontrollfluss eines Programms nicht — Anweisungen innerhalb der Funktion werden zunächst übersprungen und erst ausgeführt, wenn die Funktion aufgerufen wird. \n",

Miriam Brauer
committed
"Ein Funktionsaufruf ist wie eine Umleitung im Kontrollfluss: Anstatt zur nächsten Anweisung zu gehen, springt Python zum Rumpf der Funktion, führt die Anweisungen dort aus und springt dann zurück zum Ausgangspunkt:\n",
"\n",
"(Quelle: Brookshear & Brylow, 2015: Computer Science: An Introduction)\n",
"\n",

Miriam Brauer
committed
"Es ist also so, als ob bei dem Aufruf von `repeat_lyrics` eigentlich folgender Code gelesen wird:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"repeat_lyrics()\n",
"print_lyrics()\n",
"print(\"Jetzt fahr'n wir über'n See, über'n See,\")\n",
"print(\" jetzt fahr'n wir über'n See\")\n",
"print_lyrics()\n",
"print(\"Jetzt fahr'n wir über'n See, über'n See,\")\n",
"print(\" jetzt fahr'n wir über'n See\")"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Das klingt noch recht einfach aber erinnern Sie sich? Jede Funktion kann eine weitere aufrufen, sodass diese Abweichung im Kontrollfluss mehrere Funktionen tief gehen kann. Glücklicherweise merkt sich Python immer genau, wo es ist und wohin zurückgesprungen werden muss. \n",

Miriam Brauer
committed
"Zusammengefasst heißt das: Um ein Programm zu verstehen, ist es hilfreich das Programm nicht einfach von oben nach unten durchzulesen. Stattdessen sollte man dem Kontrollfluss folgen, also immer zu der aufgerufenen Funktion springen und diese durchlesen."
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"### 3.7 Parameter und Argumente\n",
564
565
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568
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570
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603
"\n",
"Einige der Funktionen, die wir schon gesehen haben, benötigen **Argumente** (z.B. `print` oder `type`). Wenn wir `math.sin` aufrufen, müssen wir eine Zahl als Argument übergeben. Einige Funktionen benötigen auch mehrere Argumente (z.B. benötigt `math.pow` zwei Argumente: die Basis und den Exponenten).\n",
"\n",
"Innerhalb einer Funktion werden die Argumente Variablen zugewiesen. Diese speziellen Variablen werden **Parameter** genannt. Schauen wir uns eine Funktion an, die ein Argument erwartet:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"def print_twice(wert):\n",
" print(wert)\n",
" print(wert)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Diese Funktion weist das übergebene Argument dem Parameter `wert` zu. Wenn die Funktion aufgerufen wird, gibt Sie den Wert von `wert` zweimal mit Hilfe der `print`-Funktion aus.\n",
"\n",
"Diese Funktion können wir jetzt mit beliebigen Werten aufrufen:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"print_twice('Film')\n",
"print_twice(42)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Die Regeln zur Verknüpfung gelten auch hier; anstelle eines Wertes können wir einen Ausdruck übergeben:\n"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"print_twice('Film' * 2)\n",
"print_twice(math.cos(math.pi))"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Das Argument wird ausgewertet (also berechnet) bevor die Funktion aufgerufen wird. Daher werden die Ausdrücke `'Film' * 2` und `math.cos(math.pi))` nur einmal ausgewertet. \n",
"\n",
"Wir können auch eine Variable als Argument übergeben:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"text = 'Gähn'\n",
"print_twice(text)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"***Wichtig!*** \n",
"Der Name der Variablen, die wir als Argument übergeben (hier: `text`) hat nichts mit dem Namen des Parameters (hier: `wert`) zu tun! Egal, wie der Wert, den wir übergeben, außerhalb der Funktion benannt wurde —\n",
" innerhalb dieser Funktion heißt der Wert `wert`."
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"### 3.8 Variablen und Parameter sind lokal\n",

Miriam Brauer
committed
"Wenn wir eine Variable innerhalb einer Funktion erzeugen, ist dies eine **lokale** Variable; das heißt diese Variable existiert nur innerhalb der Funktion. Zum Beispiel:"
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]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"def cat_twice(part1, part2):\n",
" cat = part1 + part2\n",
" print_twice(cat)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Diese Funktion erwartet zwei Argumente, verkettet sie und gibt das Ergebnis zweimal aus. Testen wir das mal:\n"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"teil1 = 'Holleri du dödel di '\n",
"teil2 = 'diri diri dudel dö'\n",
"cat_twice(teil1, teil2)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Nachdem `cat_twice` ausgeführt wurde, wird die lokale Variable `cat` zerstört. Wenn wir versuchen darauf zuzugreifen, erhalten wir eine Fehlermeldung:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"print(cat)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Parameter sind auch lokal. Außerhalb von `cat_twice` können wir auf `part1` nicht zugreifen:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"### 3.9 Stapel-Diagramme\n",
"\n",
"Um den Überblick zu behalten, wo welche Variable genutzt werden kann, ist es manchmal hilfreich, ein sogenanntes **Stapel-Diagramm** (Englisch: *stack diagram*) zu zeichnen:\n",
"\n",
"\n",
"\n",
"Das Diagramm zeigt uns den Wert jeder Variablen und auch die Funktion zu der jede Variable gehört.\n",
"\n",

Miriam Brauer
committed
"Jede Funktion wird durch einen **Block** (Englisch: *frame*) repräsentiert: links neben dem Block erscheint der Name der Funktion und innerhalb des Blocks die Parameter, Variablen und die Werte, die ihnen zugewiesen wurden.\n",
"Die Blöcke sind in einem Stapel (*stack*) angeordnet, der uns zeigt, welche Funktion welche andere Funktion aufgerufen hat. In unserem Beispiel wurde `print_twice` durch `cat_twice` aufgerufen und `cat_twice` wurde durch `__main__` aufgerufen, was ein spezieller Name für den obersten Block ist. Wenn wir eine Variable ausserhalb einer Funktion erzeugen, gehört diese zu `__main__`.\n",

Miriam Brauer
committed
"Jeder Parameter und zugehöriges Argument verweisen auf den selben Wert. In unserem Fall hat also `part1` den selben Wert wie `teil1`, `part2` den selben Wert wie `teil2` und `wert` den selben Wert wie `cat`.\n",

Miriam Brauer
committed
"Wenn uns während eines Funktionsaufrufes ein Fehler unterläuft, gibt uns Python den Namen der Funktion aus, die den Fehler verursacht hat, den Namen der Funktion, die diese Funktion ausgeführt hat usw. bis hinauf zu `__main__`. \n",
"\n",
"Wenn wir z.B. versuchen, `cat` innerhalb von `print_twice` aufzurufen, bekommen wir einen `NameError`. Probieren Sie es aus:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"def print_twice(wert):\n",
" print(cat)\n",
" print(wert)\n",
" print(wert)\n",
"\n",
"cat_twice(\"eins\", \"zwei\")"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"Diese Liste von Funktionen wird **Traceback** genannt und zeigt uns, wo der Fehler aufgetreten ist und welche Zeilen in welchen Funktionen gerade aufgerufen wurden. Die Reihenfolge ist die gleiche wie im Stapeldiagramm: die Funktion, die gerade die Kontrolle hatte und ausgeführt wurde, ist ganz unten. "
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Reparieren wir das lieber mal wieder, damit wir die Funktion `print_twice` später noch verwenden können:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"def print_twice(wert):\n",
" print(wert)\n",
" print(wert)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"Damit lernen wir auch, dass wir — wie bei Variablen — eine Funktion mit dem gleichen Namen mehrmals definieren können: Jede neue Definition überschreibt einfach die vorherige und beim Aufrufen der Funktion wird die zuletzt definierte Variante ausgeführt:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"print_twice(\"Hallo\")"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"### 3.10 Funktionen mit Rückgabewert\n",

Miriam Brauer
committed
"Einige der Funktionen, die wir bisher verwendet haben (z.B. die mathematischen Funktionen) geben einen Wert zurück. Andere führen eine Aktion aus, geben aber keinen Wert zurück (z.B. `print_twice`). Diese werden auch **void functions** — also leere Funktionen genannt.\n",

Miriam Brauer
committed
"Wenn wir eine Funktion mit Rückgabewert aufrufen, wollen wir meistens etwas mit dem Rückgabewert anfangen; ihn z.B. einer Variable zuweisen oder innerhalb eines Ausdrucks verwenden:"
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]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"x = math.cos(4)\n",
"goldener_schnitt = (math.sqrt(5) + 1)/2"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Wenn wir eine Funktion mit Rückgabewert hier aufrufen, gibt uns Jupyter den Rückgabewert aus:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"math.sqrt(5)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Aber wenn wir sonst nichts damit machen, geht der Wert verloren. Wir berechnen also etwas und fangen damit nichts weiter an. Daher weisen wir den Rückgabewert einer Funktion meist einer Variablen zu oder verwenden ihn in einem Ausdruck, wie oben gesehen.\n",
"Schreiben Sie einen Ausdruck auf, der die Funktion `math.sqrt` verwendet und weisen Sie das Ergebnis einer Variablen zu:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": []
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"Leere Funktionen zeigen vielleicht etwas auf dem Bildschirm an, oder haben einen anderen Effekt, aber sie geben uns keinen Wert zurück. Wenn wir das Ergebnis einer solchen Funktion einer Variablen zuweisen, erhält diese den speziellen Wert `None`:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"result = print_twice('Bing')\n",
"print(result)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"Der Wert `None` ist keine Zeichenkette, sondern ein spezieller Wert mit eigenem Typ:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"type(None)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"\n",

Miriam Brauer
committed
"### 3.11 Exkurs: Eigene Funktionen mit Rückgabewert\n",
"\n",
"Dieser Abschnitt taucht nicht im englischen Python-Kurs auf und gibt einen Ausblick auf ein späteres Kapitel. Wir können selbst eine Funktion mit Rückgabewert schreiben, indem wir das Schlüsselwort `return` verwenden:\n"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"def area(radius):\n",
" a = math.pi * radius**2\n",
" return a"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Diese Funktion erhält als Argument einen Wert, der dem Parameter `radius` zugewiesen wird. Innerhalb der Funktion wird dieser Wert verwendet, um eine Berechnung durchzuführen. Das Ergebnis der Berechnung wird der lokalen Variablen `a` zugewiesen, die schließlich in der letzten Zeile mittels `return a` zurückgegeben wird. Wenn wir jetzt die Funktion aufrufen, erhalten wir einen Wert zurück:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"flaeche = area(3)\n",
"print(flaeche)"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Schreiben Sie die Funktion `area_triangle` die den Flächeninhalt eines Dreieckes berechnet und zurückgibt. Das Dreieck sei durch die Längen `a, b` und `c` seiner drei Seiten gegeben. Verwenden Sie dazu den [Satz des Heron](https://de.wikipedia.org/wiki/Satz_des_Heron), wonach der Flächeninhalt gleich \n",
"\n",
"\\begin{equation}\n",
"\\sqrt{s(s-a)(s-b)(s-c)}\n",
"\\end{equation}\n",
"\n",

Miriam Brauer
committed
"mit $s = (a+b+c)/2$ ist. \n",
"\n",
"*(Hinweis: Sie können die Quadratwurzel einer Zahl mit der Funktion `math.sqrt` berechnen.)*"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"def area_triangle(a, b, c):\n",
" # Formulieren Sie hier den Rumpf der Funktion\n",
" \n"
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Testen Sie Ihr Ergebnis mit einem Dreieck mit den Seitenlängen 3, 4 und 5. Der Flächeninhalt sollte 6 ergeben:"
]
},
{
"cell_type": "code",
"execution_count": null,
"metadata": {},
"outputs": [],
"source": [
"print(area_triangle(3, 4, 5))"
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [
"Wir werden uns Funktionen mit Rückgabewert später noch genauer anschauen."
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"### 3.12 Debugging\n",

Miriam Brauer
committed
"Eine der wichtigsten Fähigkeiten des Programmierens ist **Debugging**. Obwohl es manchmal frustrierend ist, ist es einer der intellektuell anspruchsvollsten, herausforderndsten und interessantesten Aspekte des Programmierens.\n",
"Debugging ist wie **Detektiv spielen**: Wir haben ein paar Hinweise und wir müssen die Vorgänge und Ereignisse herausfinden, die zu den Ergebnissen geführt haben, die wir sehen.\n",
"\n",

Miriam Brauer
committed
"Debugging ist aber auch wie eine **experimentelle Wissenschaft**: Wenn wir erstmal eine Idee haben, was schiefgelaufen sein könnte, können wir unser Programm verändern und es noch einmal versuchen. Wenn unsere Annahme richtig war, können wir das Ergebnis unserer Veränderung vorhersagen. Damit kommen wir hoffentlich einem richtig funktionierendem Programm näher. Wenn unsere Annahme falsch war, müssen wir uns eine neue überlegen. Wie schon Sherlock Holmes sagte: *\"Wenn man das Unmögliche ausgeschlossen hat, muss das, was übrig bleibt — wie unwahrscheinlich auch immer —, die Wahrheit sein\"* (A. Conan Doyle, *The Sign of Four*).\n",

Miriam Brauer
committed
"Für einige Menschen ist Programmieren und Debugging das gleiche. Das heißt, Programmieren bedeutet, dass man ein Programm solange debuggt bis es das tut, was man möchte. Die Idee ist, dass man mit einem kleinen, einfachen - und vor allem funktionierenden- Programm beginnt und solange kleine Änderungen vornimmt bis es tut was es soll. Währenddessen muss man natürlich konstant debuggen.\n",
"\n",
"\n",
"Ein Beispiel ist **Linux**: ein Betriebssystem, welches auf Millionen von Rechnern verwendet wird und Millionen von Codezeilen enthält. Linux begann als ein einfaches Programm welches der finnische Student Linus Torvalds geschrieben hat, um den Intel 386 Prozessor besser zu verstehen. Laut Larry Greenfield war einer der ersten Versuche von Linus ein Programm, welches abwechselnd \"AAAA\" und \"BBBB\" ausgab. Daraus wurde später Linux. (*The Linux Users’ Guide Beta Version 1*). "
]
},
{
"cell_type": "markdown",
"metadata": {},
"source": [

Miriam Brauer
committed
"### 3.13 Glossar\n",
"\n",
"Legen wir uns eine Liste mit den wichtigsten Begriffen an, die wir im Kapitel 3 gelernt haben:\n",
"- Funktion:\n",
"- Funktionsdefinition:\n",
"- Funktionsobjekt:\n",

Miriam Brauer
committed
"- Kopf: Der Kopf einer Funktionsdefinition gibt den Namen der Funktion sowie alle geforderten Argumente in Klammern an und wird von einem Doppelpunkt abgeschlossen.\n",
"- Rumpf:\n",
"- Parameter:\n",
"- Funktionsaufruf:\n",
"- Argument:\n",